Woven City: Toyota plant intelligente Stadt am Fuß des Fujiyama
Viele Techniken lassen sich nur in der Anwendung wirklich gut testen. Der japanische Konzern Toyota baut ein Testfeld für Techniken für Smart City, autonomen Verkehr und Heimautomation: eine eigene Stadt auf einem stillgelegten Fabrikgelände.

Die Stadt der Zukunft ist sauber, vernetzt und intelligent: Der japanische Autokonzern Toyota hat auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas den Bau einer Smart City angekündigt. Dort will Toyota Technologien wie autonomes Fahren, Robotik, persönliche Mobilität, Smart Home oder künstliche Intelligenz (KI) in einer realen Umgebung testen.
Die Stadt soll nachhaltig sein und einen kleinen Kohlendioxid-Fußabdruck haben. Die Gebäude werden deshalb hauptsächlich aus Holz bestehen, das auf traditionelle Weise, aber auch mit Robotern bearbeitet wird. Die Energieversorgung übernehmen Solaranlagen auf den Dächern sowie - ganz nach den Vorstellungen des japanischen Regierung - Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff betrieben werden.
Den Bewohnern stehen in ihren Wohnungen verschiedene Systeme zur Heimautomatisierung zur Verfügung. Darunter sind beispielsweise Roboter. Sensoren sowie eine künstliche Intelligenz überwachen den Gesundheitszustand der Bewohner.
Drei verschiedene Straßentypen wird es in der Woven City geben: Parkähnliche Promenaden sind ausschließlich Fußgängern vorbehalten. Außerdem gibt es Wege, die sich Fußgänger und Fahrzeuge teilen, wobei Letztere mit niedrigerer Geschwindigkeit unterwegs sein sollen. Schnellere Fahrzeuge werden ihre eigenen Straßen bekommen. Diese drei Straßentypen sollen sich laut Toyota "zu einem organischen Gittermuster" verweben.
In die Stadt dürfen nur Fahrzeuge hinein, die keine Schadstoffe emittieren. Es werden wohl keine der von Toyota entwickelten, konventionellen Brennstoffzellenautos sein: In der Woven City sollen ausschließlich autonome Fahrzeuge unterwegs sein. Unter anderem soll Toyotas modulares Fahrzeug e-Palette eingesetzt werden.
Das Mehrzweckfahrzeug, das Toyota auf der CES 2018 präsentiert hat, soll in erster Linie als Bus und Lieferwagen eingesetzt werden. Es kann aber auch zum rollenden Büro, Hotelzimmer, Minirestaurant, Geschäft oder zu einer Arztpraxis umfunktioniert werden.
"Eine komplette Stadt zu bauen, selbst in einem kleinen Maßstab wie diesem, ist eine einzigartige Gelegenheit, Zukunftstechnologien zu entwickeln, einschließlich eines digitalen Betriebssystems für die Infrastruktur der Stadt", sagte Toyota-Chef Akio Toyoda. "Mit Menschen, Gebäuden und Fahrzeugen, die alle miteinander verbunden sind und über Daten und Sensoren kommunizieren, werden wir in der Lage sein, die vernetzte KI-Technologie zu testen - sowohl im virtuellen als auch im physischen Bereich."
Die Woven City wird ein 175 Hektar großes Areal einnehmen. Sie entsteht auf dem Gelände einer stillgelegten Toyota-Fabrik nahe dem Fujiyama. Dort sollen unter anderem Mitarbeiter des Konzerns mit ihren Familien, Pensionäre, Wissenschaftler, Einzelhändler und Industriepartner einziehen.
Geplant wird die Anlage von dem renommierten dänischen Architekten Bjarke Ingels, der für seine extravaganten Entwürfe bekannt ist. Er hat das Two World Trade Center in New York entworfen, in Helsingør in Dänemark ein Schifffahrtsmuseum in einem ehemaligen Trockendock gebaut und arbeitet mit an Googles neuem Hauptsitz. Der ersten Spatenstich der Woven City ist für das kommende Jahr geplant.
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Naja, "Mount Fuji" ist ja zumindest im Englischen korrekt. "Fujiyama" ist in keiner...
Steht doch im Artikel: Ohne Stadt wird es schwierig mit "Smart City". Und wenn auf dem...