WLAN-Tuning: Das Smartphone an der Badezimmerdecke
Wenn Hotelgäste über das lahme WLAN nörgeln, sollte man ihnen aufmerksam zuhören. Es könnte sich nämlich um Teilnehmer einer Ingenieurstagung der IETF handeln, die das WLAN im Handumdrehen benutzbar machen. So ist das jetzt in Paris geschehen.

Wer häufig auf Großveranstaltungen der Elektronikbranche online arbeiten muss, kennt den Effekt: je mehr Nerds, desto weniger Netz. Funktechniken von WLAN bis UMTS sind schlicht nicht darauf ausgelegt, Hunderte von Geräten auf kleinstem Raum zuverlässig und schnell versorgen zu können.
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Das war auch in dieser Woche bei einer Tagung der Internet Engineering Task Force (IETF) zu beobachten, wie Networkworld berichtet. Als die Teilnehmer nach und nach das Hotel Concorde La Fayette in Paris bezogen, sank die Leistung der Internetanbindung immer weiter ab. Das betraf nicht nur das WLAN, auch Ethernet war keine Alternative, denn wie in vielen modernen Hotels werden die Kabel auch für das Fernsehsystem genutzt, das einen Teil der Bandbreite belegt.
Die Ingenieure tauschten sich über eine Mailingliste aus und stellten schnell fest, dass bis zu 30 Prozent der Pakete verloren gingen und die Latenzen - sonst im Bereich von einigen hundert Millisekunden - bei fünf bis sechs Sekunden lagen. Zu allem Überfluss waren auch noch die Ports von populären Chatprogrammen gesperrt, und andere für VPN benötigte Ports ebenfalls. Kurz: Das Netz war für die Anforderungen der Gäste so nicht benutzbar.
Gaffer-Tape und Bluetooth-Tethering
Manche kamen auf die fantasievollsten Ideen, um überhaupt eine Verbindung herstellen zu können. So berichtet ein Teilnehmer, dass er nur an der Decke seines Badezimmers das WLAN überhaupt empfangen konnte. Also klebte er kurzerhand sein Smartphone an die Decke und stellte zum Notebook eine Verbindung per Bluetooth-Tethering her. Offenbar gehört bei der IETF Gaffer-Tape zum Reise-Necessaire, ebenso wie bei Redakteuren von Golem.de.
Nach zwei Tagen hatte die Verwaltung des Hotels nach anhaltenden Beschwerden aber ein Einsehen und gewährte den Ingenieuren Zugriff auf die Infrastruktur des Netzwerks. Bessere Spezialisten zur Fehleranalyse eines Netzwerks als die Entwickler, die einen Teil der Standards definiert hatten, wären auch kaum verfügbar gewesen.
Bei der Untersuchung stellte sich schnell heraus, dass bei der Installation des WLANs ein klassischer Fehler gemacht wurde: Es gab zu viele Access Points (AP) mit zu hoher Sendeleistung, die auch zu nahe beieinander auf denselben Kanälen funkten. Im auch durch andere Geräte wie Bluetooth und schnurlose Telefone überlaufenen 2,4-GHz-Band kann so etwas nur zu Problemen führen.
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Weniger Ausgangleistung bringt mehr |
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Wenn es schlicht und einfach um Rentabilität, also die Kosten geht, ist es völlig egal...
Hmm, wie kriegt man auf Industriemessen am besten Informationen aus den Notebooks der...
Yap, Verfolgt aber ein anderes mobility-Konzept. Schaut aber auch interessant aus.
Und wieder der Punkt lesen: Als die Teilnehmer nach und nach das Hotel Concorde La...