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Wistron: Apple setzt iPhone-Auftragsfertiger auf Bewährung

In einem Wistron-Werk für iPhones in Indien kam es zu Ausschreitungen, jetzt muss der Auftragsfertiger erst einmal für Ordnung sorgen - sonst gibt es keine neuen Aufträge.
/ Tobias Költzsch
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Arbeiter am Wistron-Werk in Narasapura, Südindien (Bild: MANJUNATH KIRAN/AFP via Getty Images)
Arbeiter am Wistron-Werk in Narasapura, Südindien Bild: MANJUNATH KIRAN/AFP via Getty Images

Nach gewaltsamen Ausschreitungen in einem Werk nahe dem südindischen Bangalore hat Apple den taiwanischen Auftragsfertiger Wistron auf Bewährung gesetzt. Wistron müsse die Probleme vor Ort klären und für bessere Arbeitsbedingungen sorgen, sonst werde Apple dem Unternehmen keine neuen Aufträge mehr geben, wie Techcrunch berichtet(öffnet im neuen Fenster) .

In dem Wistron-Werk werden ältere iPhone-Modelle gefertigt. Am 12. Dezember 2020 hatten zahlreiche Arbeiter randaliert und Fertigungsanlagen sowie iPhones demoliert. Dabei soll ein Schaden von umgerechnet 5,7 Millionen Euro entstanden sein. Die Polizei konnte die Ausschreitungen Medienberichten zufolge relativ schnell beenden, je nach Quelle sollen zwischen 80 und 132 Personen verhaftet worden sein.

Zunächst ging man davon aus, dass Wistron das Gehalt einiger Arbeiter gekürzt habe. Das Problem scheint aber tiefer zu gehen: Wie eine von der Regierung des Bezirkes Karnataka in Auftrag gegebene Untersuchung ergeben hat, kam Wistron offenbar nicht mit der stark gestiegenen Anzahl an Arbeitern zurecht, wie Reuters schreibt(öffnet im neuen Fenster) .

Verwaltung kam offenbar nicht mit Anzahl der Arbeiter klar

In kurzer Zeit sei die Mitarbeiterzahl auf 10.500 Personen gestiegen, rechtlich seien allerdings nur 5.000 erlaubt. Die Personalabteilung sei im gleichen Zug nicht entsprechend aufgestockt worden. Daraus hätten sich schlechte Arbeitsbedingungen wie unzulässig lange Arbeitszeiten sowie Probleme mit der Gehaltszahlung ergeben.

Wistron hat Techcrunch zufolge versprochen, die Missstände schnellstmöglich zu beseitigen. Auch die Verwaltung soll verbessert werden, zudem soll es eine Beschwerdehotline in fünf verschiedenen Sprachen für die Beschäftigten geben.


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