Windows Update: Nein, ich möchte nicht Windows 11 installieren, Microsoft!
Mit penetranter Werbung auf kompatiblen PCs will Microsoft Kunden zu Windows 11 überreden. Das geht langsam zu weit!

Seit vielen Monaten arbeite ich bereits von einem Desktop-PC aus im Homeoffice. Mein Notebook, das mich normalerweise überallhin begleitet, wurde dadurch in eine längere Pause geschickt. Erst kürzlich habe ich das Gerät angeschaltet, um einige Daten zu prüfen und damit Hardware zu testen. Auf die vielen Windows-10-Updates hatte ich mich bereits mental eingestellt. Nach langer Zeit stauen sich eben diverse Patches auf.
Allerdings konnte mich auch jahrelange Erfahrung im Windows-Umfeld nicht auf Microsofts penetrante Werbeversuche vorbereiten, die selbst den bereits aufdringlichen Microsoft Edge hinter sich lassen. Ein an das Windows-Setup angelehnter Wizard präsentiert sich im Vollbildmodus und wirbt mit dem tollen neuen Windows 11.
"Microsoft empfiehlt Windows 11 für Ihr Gerät", heißt es in der Infobox, die unerfahrene User zumindest verunsichern dürfte. Darunter platziert Microsoft einen prominenten Button, mit dem wir das OS installieren können. In unaufdringlicherer Schrift daneben: die Option, das Update abzulehnen.
Solche Praktiken kenne ich sonst nur von Werbeunternehmen, die Nutzer zu einer bestimmten Aktion verleiten möchten - nämlich indem sie gewollte GUI-Optionen hervorheben und Alternativen fast schon unkenntlich machen.
Nein, ich möchte nicht Windows 11 installieren, Microsoft! Das hat diverse Gründe, die Golem.de auch bereits zusammengefasst hat. Dem Betriebssystem fehlt es vor allem an Funktionalität, die mit Windows 10 bereits integriert ist - Stichwort: starre und kaum konfigurierbare Taskleiste.
Zudem werden diverse Arbeitsabläufe hinter weiteren Klicks versteckt, etwa wenn ich das Kontextmenü nutzen möchte. Dass Windows 11 auf einigen Systemen langsamer läuft, ist da nur ein weiterer Punkt gegen das Upgrade.
Zweimal nerven reicht Microsoft nicht
Nach etwas Lesearbeit und aufgestautem Frust habe ich zumindest die Schaltfläche gefunden, um die Installation abzulehnen. Nun möchte man meinen, dass das Thema damit erledigt wäre. Nicht so bei Windows, das nach dem Klick ein weiteres Vollbildfenster präsentiert. Die Vorteile von Windows 11 seien schließlich offensichtlich! Möchte ich meine Meinung nicht doch noch ändern?
Also: tief durchatmen und nochmals ablehnen. Nun komme ich zumindest auf meinen gewohnten Windows-10-Desktop. Den möchte ich auch gern behalten: Auf meinem Desktop-System läuft bereits Windows 11 und macht des Öfteren Probleme. Das gilt vor allem dann, wenn Microsoft fehlerhafte Updates aufspielt und diverse Dinge nicht mehr wie gewohnt funktionieren. Ja, das passiert auch auf Windows 10, allerdings werden Feature-Updates und große Neuerungen dafür mittlerweile kaum noch entwickelt.
Windows 10 ist eben ein (fast) fertiges Produkt, was ich von Windows 11 nicht behaupten kann. Dabei halte ich den grundlegenden Ansatz für richtig, GUI-Elemente neu anzuordnen und das teilweise schon sehr alte Design von Windows 10 an allen Ecken zu verbessern. Microsoft tut gut daran, das Vermächtnis von Windows 7 endlich hinter sich zu lassen.
Die Idee von Windows 11 ist gut, die Umsetzung eher weniger
An einigen Stellen klappt das bereits gut, etwa wenn ich mir die wesentlich übersichtlicheren und funktional ausgebauten Systemeinstellungen anschaue. Ich mag auch das zentrierte Startmenü, das kürzere Mauswege benötigt. Nicht umsonst habe ich relativ früh Windows 11 im produktiven Einsatz adaptiert und auch einige Windows-Insider-Builds im Dev-Channel ausprobiert - Frust mit eingeschlossen.
Um Arbeit schnell zu erledigen, sind aber manchmal gewohnte und über Jahre gereifte Systeme wie Windows 10 einfach besser geeignet. Deshalb habe ich das Upgrade auf meinem Arbeitsnotebook gleich zweimal abgelehnt. Doch siehe da: Ich verbringe wenige Sekunden auf dem gewohnten Desktop und bekomme von Windows 10 eine Pop-up-Nachricht eingeblendet: "Windows 11 ist bereit. Installieren Sie es, um neue Arbeitsmöglichkeiten zu entdecken.". Da fehlen mir die Worte!
Und nein, auch dann ist Microsofts unfassbar nervige Werbung für Windows 11 nicht vorbei. Nach großen Updates für Windows 10 wird stets erneut auf das OS hingewiesen. Das verleitet mich aber eher dazu, doch komplett auf Linux oder MacOS umzustellen.
IMHO ist der Kommentar von Golem.de. IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach)
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Nein. Hier ist es ausgeklickt, Apple lädt mir dennoch regelmäßig Mojave, obwohl ich kaum...
Seit wann ist Beliebtheit bei der Masse ein Qualitätskriterium? Insbesondere weil die...
Das stimmt. Sehr anspruchslos :). Aber mal ehrlich. Egal ob jung oder alt. Viele...
Ist ja auch kein Zwang, sondern ein Hinweis/Empfehlung. Stell Dir vor, die geben Dir den...