Systemsteuerung, Snap-ins und Computermanagement: Es ist alles da
Der Build 9200 von Windows RT überrascht uns. Dass es einen Desktop und auch eine abgespeckte Systemsteuerung geben würde, war zu erwarten. Was wir in einem etwa halbstündigen Test fanden, deutet aber auf eine vollständige Umsetzung von Windows für die ARM-Plattform hin. Die Systemsteuerung erschien uns komplett. Auch administrative Werkzeuge wie das Computermanagement und die dazugehörigen Snap-ins waren vorhanden. Genauso sind auch die Netzwerkeinstellungen auf zwei verschiedene Stellen im Betriebssystem verteilt: die Metro-Einstellungen und die Systemsteuerung.
Der Nutzer kann sich sogar die Aufteilung des Speichers der SSD anschauen. Auf dem Samsung-Tablet waren mehrere Partitionen zu sehen. Das lässt natürlich Raum für Spekulationen. Wird sich eines Tages auf der Plattform parallel zu Windows RT auch Android oder gar ein Ubuntu installieren lassen? Microsoft sichert zwar den Boot-Prozess ab, das heißt aber noch lange nicht, dass andere Betriebssystemhersteller nicht ebenfalls diese Absicherung nutzen können.
Wer dann noch tiefer geht, sieht auch einen Gerätemanager. Ganz Windows-typisch sind dort alle Komponenten aufgelistet - aus Sicht eines erfahrenen Tablet-Nutzers ist das sehr schön, vor allem im Vergleich zu dem, was die Konkurrenz bietet. Prozessor, Datenträger, Firmware und einzelne Komponenten sind gut aufgelistet. Unter iOS herauszufinden, welche WLAN-Karte verbaut wurde, ist nicht vorgesehen. Und auch Android ist nicht derart leicht zugänglich, was die exakte Ausstattung angeht. Der Tablet-Anfänger braucht die Informationen aber nicht.
Hier sind dann aber auch gleich die ersten Schwächen der Desktop-Welt auf einem reinen Touchscreen-Gerät trotz Windows RT zu sehen. Nahezu pixelgenaue Bedienung ist im Gerätemanager notwendig. Wer die Hardwareliste aufklappen will, wird Schwierigkeiten haben, diesen wenige Pixel großen Pfeil zu treffen, und stattdessen den Doppelklick nutzen. Und auch Slider, wie beispielsweise in den Sound-Einstellungen, sind sehr schwer zu greifen. Selbst Windows RT bietet für die Fingerbedienung auf dem notwendigen Desktop keine Trefferzonen. Android und iOS machen das besser. Lautstärke-Slider sind optisch nicht unbedingt größer, aber um sie herum ist eine große Trefferzone samt Fehlerkennung. Wer unter Windows RT einen Slider im Desktop direkt greifen möchte, braucht einige Übung. Unter Metro ist das hingegen überhaupt kein Problem.
Derartig schwierig zu bedienende Stellen finden sich in der - unserem ersten Eindruck nach komplett abgebildeten - Systemsteuerung an vielen Orten. Allerdings wird ein Tablet-Nutzer nicht unbedingt das Bedürfnis verspüren, diese häufig zu nutzen. Wenn es aber sein muss, kommt schnell der Wunsch nach einer Maus oder einem Digitizer-Stift auf.
Der Nutzer sieht immer mal wieder typische Windows-Phänomene. Als wir den Bildschirm rotieren wollten, wunderten wir uns darüber, dass es sich nicht wie bei iOS oder Android um eine echte Rotation handelt. Es ist, wie unter Windows üblich, eine Umschaltung, die etwas Zeit benötigt. Sie ist aber schneller als bei früheren Windows-Versionen.
Trotzdem ist Windows RT auf einem Tablet angenehmer als die früheren Windows-Versionen. Der Anwender kann gar nicht erst Software installieren, die nicht Touch-optimiert ist. Adobes Photoshop lässt sich genauso wenig installieren wie Opera oder Spiele wie Diablo 3. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, denn wer ein Windows-RT-Tablet kauft, erwartet derartige Anwendungen auch nicht.
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