Windows on Snapdragon: "Die Preisgestaltung war nicht angemessen"
1.000 Euro für einen Snapdragon-Laptop der ersten Generation waren rückblickend zu viel, sagt Qualcomms verantwortlicher Manager.

Offene Worte beim Gespräch über die Always-Connected-PCs, also Snapdragon-basierte Notebooks mit Windows 10/11 on ARM: "Einer der Punkte mit dem wir bei den frühen Geräten nicht zufrieden waren, war die nicht angemessene Preisgestaltung", sagte Miguel Nunes, der Senior Director für Product Management bei Qualcomm.
Einige Laptops der ersten Generation von 2018, etwa das Lenovo Miix 630, kosteten zum Launch hierzulande stolze 1.000 Euro und auch in den USA gab es Notebooks wie das HP Envy x2 (12e) für 1.000 US-Dollar als günstigste Konfiguration. Nunes zufolge habe Qualcomm aber nicht die Preishoheit über die Geräte, sondern schlussendlich die jeweiligen Partner.
Zwar hat Qualcomm einen Einfluss darauf, was die SoCs kosten, die Zielgruppe der Laptops nehmen jedoch die OEMs vor. Das ist zwar grundsätzlich richtig, dennoch obliegt es Qualcomm, eine gewisse Stoßrichtung vorzugeben. Die frühen Modelle basierten auf dem Snapdragon 835, andere Chips gab es nicht.
Zusätzliche SoCs erweitern das Feld
Mit der dritten Generation anno 2020 lieferte Qualcomm unterschiedliche Chips für mehrere Preisregionen - konkret den Snapdragon 8cx, den Snapdragon 8c und den Snapdragon 7c. So kostet ein Microsoft Surface X inklusive Type Cover satte 1.650 Euro, ein Samsung Galaxy Book Go hingegen nur 450 Euro. Überdies ist die Auswahl an Geräten bis heute sehr überschaubar - hinzukommt, dass Microsoft die x86-64-Bit-Emulation einzig für Windows 11 on ARM freigeschaltet hat.
Snapdragon 8cx Gen1 | Snapdragon 8cx Gen3 | |
---|---|---|
Fertigung | TSMC N7 | Samsung 5LPE |
CPU (4+4) | A76 @ 2,84 GHz / A55 @ 1,8 GHz | X1 @ 3,0 GHz / A78 @ 2,4 GHz |
Grafik | Adreno 680 | Adreno |
DSP/NPU* | Hexagon 685 @ 9 TOPS | Hexagon @ 26 TOPS |
Speicher | LPDDR4X-4266 @ 128 Bit | LPDDR4X-4266 @ 128 Bit |
ISP | Spectra 390 @ 14 Bit | (?) |
Für 2022 steht der Snapdragon 8cx Gen3 auf dem Plan, welcher ungeachtet des etwas irreführenden Namens signifikant schneller als die Vorgänger Snapdragon 8cx Gen1/Gen2 sein soll. Im Geekbench 5 weist der Gen3 laut Qualcomm eine 40 Prozent höhere Singlethread- und eine 85 Prozent höhere Multithreading-CPU-Leistung auf.
Die vermeintlichen Little-Cores sind bereits so flott wie die Big-Cores des Snapdragon 8cx, denn Qualcomm kombiniert vier Cortex-X1 mit vier Cortex-A78. Selbst der aktuelle Cortex-A510 soll ARM zufolge nur grob einen Cortex-A73 erreichen, nicht aber den Cortex-A76 eines Snapdragon 8cx Gen1/Gen2.
Windows 11 on ARM als Betriebssystem
Zur integrierten Adreno-Grafikeinheit gibt Qualcomm an, dass diese eine 60 Prozent höhere Performance als die bisherige iGPU erreichen soll. Die Leistung für künstliche Intelligenz soll sich beim Snapdragon 8cx Gen3 auf 29 Teraops belaufen, bisher waren es 9 Teraops. Als 5G-Modem wird ein externes Snapdragon X65 verwendet, außerdem wird ein Fastconnect-6900-Chip für Wi-Fi-6E dazu gepackt; hierzu sind neun PCIe-Gen3-Lanes verfügbar. Bei den Sicherheitsaspekten integriert der Chip den Pluton-Ansatz von Microsoft, zudem die CCA-Realms von ARMv9.
Neben dem Snapdragon 8cx Gen3 wurde noch der Snapdragon 7c+ Gen3 als 6-nm-Design angekündigt, er soll eine 40 Prozent höhere CPU- und eine 35 Prozent gestiegene iGPU-Performance verglichen zum Snapdragon 7c haben. Beide Prozessoren sind für Laptops mit Windows-11-on-ARM gedacht, nur dort gibt es die 64-Bit-x86-Emulation für nicht native ARM64-Anwendungen. Lenovo und Microsoft haben als erste Partner angekündigt, die Snapdragon-SoCs einsetzen zu wollen.
Offenlegung: Golem.de hat auf Einladung von Qualcomm hin am Snapdragon Summit auf Big Island teilgenommen, die Reise- und Hotelkosten wurden anteilig von Qualcomm übernommen. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben seitens Dritter.
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