Kaum Programme und Treiber

Ein Blick in das System32-Verzeichnis offenbart nur eine kleine Anzahl an Programmen, es handelt sich in erster Linie um Netzwerk-Werkzeuge wie netsh. Auch das Drivers-Verzeichnis ist eher übersichtlich und enthält neben den Treibern für das Galileo-Board nur generische Treiber - unerwarteterweise zum Beispiel auch für Floppydisk-Laufwerke.

Ärgerlich ist, dass Microsoft nicht dokumentiert, welche Arten bestehender Treiber und Programme mit dieser Windows-Version tatsächlich funktionieren sollen. Ein per USB verbundener WLAN-Dongle, eine Webcam sowie ein Bluetooth-Dongle interessierte das System nicht, ein heruntergeladenes ffmpeg (statischer 32-bit-Build) ließ sich nicht zum Arbeiten bewegen.

Eigene Programme schreiben ist Pflicht

Da auch eine Powershell- oder VBScript-Umgebung fehlt, ist diese Windows-Variante ohne selbst geschriebene, kompilierte Programme nicht sinnvoll zu nutzen. Also widmen wir uns im Folgenden der Programmierung (nach Arduino-Art).

Intel hat für das Galileo-Board eine abgewandelte Arduino-IDE bereitgestellt, womit Arduino-Sketches für das standardmäßig installierte Linux des Galileo kompiliert und auf das Board übertragen werden. Diese funktioniert mit dem installierten Windows nicht mehr.

Microsoft hat seine IDE Visual Studio (VS) um entsprechende Fähigkeiten ergänzt, um für diese Windows-Variante auf dem Galileo zu programmieren. In Form von VS Express 2013 for Windows Desktop gibt es die IDE nach einer Registrierung auch kostenlos. Diese Version ist zwar mit Einschränkungen versehen, für Hobbyanwender fallen die Einschränkungen aber kaum ins Gewicht.

Über die IDE kann nicht nur mit einem Mausklick der Quellcode kompiliert und auf dem Galileo gestartet, sondern auch Zeile für Zeile debuggt werden - Out-of-the-Box. Bei anderen Plattformen und Umgebungen erfordert so etwas meist Fummelei, zusätzliche Hardware oder Geld.

Netter, sofakompatibler Nebenaspekt: Da die Kommunikation durchgängig über das Netzwerk erfolgt, muss der Galileo zum Programmieren nicht per - stets zu kurzem - USB-Kabel mit dem Rechner verbunden sein.

Arduino-Sketches jetzt als Windows-Programme

Aktuell ist die Programmierung und Ansprache der GPIO-Pins nur mit Visual C++ möglich. Um es Einsteigern leichter zu machen, gibt es auch eine "arduino.h", welche die bekannten Methoden des Wiring-APIs des Arduinos emuliert.

Im Gegensatz zur Arduino-IDE versucht Visual Studio, die C++-Basis der Sketches nicht zu verbergen, wie am Quellcode-Template von VS deutlich wird:

  1. #include "stdafx.h"
  2. #include "arduino.h"
  3.  
  4. int _tmain(int argc, TCHAR* argv[])
  5. {
  6. return RunArduinoSketch();
  7. }
  8.  
  9. int led = 13;
  10.  
  11. void setup()
  12. {
  13. pinMode(led, OUTPUT);
  14. }
  15.  
  16. void loop()
  17. {
  18. digitalWrite(led, LOW);
  19. // ...
  20. }

Infolgedessen reicht ein einfaches Copy-and-Paste bestehender Sketches nicht unbedingt aus, sondern erfordert unter Umständen kleinere Nacharbeiten, um den strengeren Kompilieranforderungen des VS-Compilers zu genügen. Bei der Einbindung von Arduino-Bibliotheken Dritter sollte es wenig Probleme geben, da sie zumeist direkt in C umgesetzt wurden.

Beim Herumexperimentieren sind wir auch auf das Problem gestoßen, dass VS die notwendigen Header-Dateien nicht immer automatisch einband. Hier mussten wir explizit den Include-Pfad erweitern.

Die kompilierten Programme sind nicht unter 20 KByte groß, im Debug-Modus geht es mit 160 KByte los.

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 Windows on Devices: Großes Betriebssystem auf kleinem RechnerDas Windows-API kann benutzt werden 
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KarlaHungus 04. Sep 2014

Das bringt es perfekt auf den Punkt.

Bachsau 03. Sep 2014

Mag sein dass die Veröffentlichungsdaten nicht ganz korrekt sind und NT 4 das schon...

Bachsau 02. Sep 2014

ist nicht, dass es per se ein schlechtes System ist, sondern dass es eine überladene...

aPollO2k 01. Sep 2014

Das der Zugriff auf die Dateien der SD-Karte einfach ist liegt ja einfach daran das es...



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