Basteln mit Linux und Android
Wie nicht anders zu erwarten war, basiert das WSA massiv auf den Vorarbeiten, die Microsoft bereits für das Windows Subsystem für Linux (WSL) umgesetzt hat. Letztlich ist das genutzte Android auch nur eine besondere Art Linux und Microsoft geht bei dem WSA sehr ähnlich vor wie bei dem WSL. So handelt es sich letztlich um eine geschickt in Windows integrierte Android-Distribution, die aus dem Android Open Source Project (AOSP) erstellt und dann unter Windows virtualisiert wird.
Beide Systeme, das WSA und das WSL, nutzen ähnliche sowie teils sogar gleiche Werkzeuge, wie sich bei einem Blick in das Installationspaket zeigt. So finden sich darin etwa eine wslhost.exe, dazu gehörige DLL-Bibliotheken sowie letztlich auch die verschiedenen Android-System-Abbilder, der genutzte Linux Kernel und weitere Werkzeuge, die für die Android-Integration sorgen wie die Grafik-Weiterleitung. Microsoft stellt darüber hinaus den Lizenzbedingungen folgend den Quellcode zu dem genutzten Linux-Kernel bereit.
Doch anders als etwa beim WSL findet sich der WSA-Kernel nicht auf Github und die offizielle Dokumentation beschreibt derzeit lediglich banale Schritte wie die hier schon aufgeführte Installation. Darüber hinaus gehende Informationen zur tatsächlichen Funktionsweise der Integration oder der vielen Dienste, die Microsoft dafür erstellt hat, gibt es nicht. Auch lässt sich das WSA nicht einfach über die Kommandozeile steuern oder gar aktualisieren wie das WSL.
Microsoft-Dienste im Android eingebettet
Das hält uns aber nicht davon ab, uns zumindest in den bekannten Gefilden umzuschauen. So finden wir in dem Android-Image ein Windows-Framework, das als Apex-Paket umgesetzt ist. Außerdem laufen in dem Android einige Dienste von Microsoft, die offenbar die Eingabe steuern und entsprechende Ereignisse umleiten.
Schnell zeigt sich auch, dass Microsoft derzeit wohl noch eher um die Integration des WSA bemüht ist, statt sich um bestimmte Details wie Updates oder Patches zu kümmern. So stammt die Kernel-Version aus dem vergangenen Sommer, das Security-Patch-Level von Android ist Oktober 2021 und mit Android 11 vertreibt Microsoft auch noch nicht die aktuelle Version des freien Betriebssystems.
Dank der vergleichsweise einfachen und bekannten Einsicht in das App-Bundle-Format von Microsoft ist es für Bastler aber möglich, das genutzte Android zu verändern. Das zeigt bespielhaft ein noch recht kleines Projekt auf Github: Dort wird erklärt, wie der Linux-Kernel des Android getauscht werden kann. Dank eines speziellen Treibers erlangen Nutzer so Root-Rechte. Außerdem wird beschrieben, wie die Open Gapps in das Image integriert werden können.
Einfache Deinstallation über Amazons Appstore
Sollte Microsoft das WSA also noch weiter unterstützen und größere Verbreitung findet, ist davon auszugehen, dass sich hier eine ähnliche Community zusammenfindet wie auch schon beim WSL. Die Zielgruppe des WSA sind bisher zumindest sowieso Entwickler, die ihre Apps testen sollten, falls diese auf Windows 11 laufen sollen.
Inwieweit Android-Apps unter Windows im Alltag wirklich praktisch sind, ist eine Entscheidung, die jeder Nutzer für sich treffen muss. Wer feststellt, dass er die Android-Einbindung nicht benötigt, kann sie samt aller installierter Apps einfach wieder loswerden: Dafür muss lediglich der aus dem Microsoft Store installierte Amazon App Store deinstalliert werden. Dies entfernt auch alle weiteren Komponenten des WSA.
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Einfache App-Installationen über alternativen Store |
Ja gut, das ist klar. Aber jedes Mal den Emulator anschmeißen ist wie in Linux für...
Viel schöner wäre ein Video. Golem macht null bis kaum noch Videos. Die habe ich früher...
Dann ist man in 10 Minuten mit der Installation und der Einrichtung des Googlekontos...
Ich bin einigermassen enttäuscht, aber doch nicht erstaunt. Komplizierter geht immer. Via...