Der unfertige Desktop
Die neue Windows-8-Oberfläche und der Desktop sind zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze, und so könnte man meinen, dass am Desktop keine Anpassungen notwendig sind. Doch hat Microsoft an einigen Stellen wie dem bereits erwähnten Task Manager grundlegende Veränderungen vorgenommen. Das Entfernen von Aero rückt den Desktop optisch etwas näher an die Metro-Oberfläche und gehört auch zu diesen Metro-Anpassungen. Der Desktop wirkt nicht mehr so räumlich wie unter Windows 7, sondern klar wie Metro. Microsoft Deutschland geht davon aus, dass nach und nach seine Anwendungen angepasst werden, ohne allerdings konkrete Pläne zu nennen. Immerhin sind die Ansätze schon bei dem neuen Office 2013 zu sehen.
Doch Microsoft hätte noch viel mehr tun können, nämlich eine Reihe von Standardanwendungen umgestalten, beispielsweise Wordpad, Bluetooth- und Netzwerkpanel, den Soundrecorder oder auch die Systemsteuerung und die vielen dort integrierten Miniprogramme. Hier wirkt es so, als sei Microsoft nicht fertig geworden. Selbst den Taschenrechner hat Microsoft weder auf Metro portiert noch im Desktop an das neue Aussehen angepasst.
Dabei hat die Firma schon seit Jahren den Metro-Ansatz fertig. Das beste Beispiel ist die aufgeräumte Zune-Software, die Metro-Prinzipien folgt, schick aussieht und auch auf dem Desktop weitgehend touchscreenfreundlich ist. Auch der Internet Explorer 10 hat Anpassungen an Touchscreens, wenn auch nicht so deutlich sichtbare. Dort gibt es immerhin eine angenehme Möglichkeit, mit dem Finger Texte zu markieren und herauszukopieren. Es werden zwei leicht greifbare Bedienelemente um die Markierung angezeigt. Diese Elemente fehlen sonst in Desktopanwendungen, die Text anzeigen, mit Ausnahme des sich noch in Entwicklung befindlichen Office 2013 (365).
Solche Anpassungen hätten in größerer Anzahl zu einem stimmigeren Bild geführt.
Metro und Desktop dicht beieinander
So präsentiert sich der Desktop als ein Mix aus Metro, Ribbon-Prinzipien und alten Desktops bis hinab zu Windows 2000. Das betrifft auch neue Desktopfunktionen, die versuchen, Metro und Desktop als eins darzustellen. Das Aufteilen der Bildschirme ist eigentlich eine sinnvolle Änderung. Wer will, kann von links eine Metro-App in den Desktop schieben. Die Anwendung, die "gesnapped" wurde, ist 320 Pixel breit. So kann links eine Metro-App angezeigt werden und rechts beispielsweise der Desktop oder eine weitere Metro-App. Das ist dann etwa wie die Sidebar von Windows Vista, allerdings mit nur einem Gadget. Die Gadgets sind übrigens verschwunden.
Das neue Windows-Snap funktioniert aber erst ab einer Auflösung von 1.366 Pixeln in der Breite. Die gibt es meist nur bei 16:9-Displays. Wer eines der noch immer verbreiteten Panels mit 1.280 x 800 Pixeln hat (16:10), der kann diesen Modus nicht verwenden. Verfechter von kleinen 16:10-Panels müssen sich deswegen wohl darauf einstellen, dass diese noch seltener werden, wenn Windows 8 auf den Markt kommt.
Wird der Desktop im kleinen Teil der Snap-Seitenleiste angezeigt, sind die dort sichtbaren Anwendungen nicht benutzbar. Es ist mehr oder weniger eine vertikale Version der Taskleiste. Somit ist es beispielsweise nicht möglich, den sehr kleinen Desktoptaschenrechner parallel zu einer Metro-App zu nutzen, obwohl der Minidesktop genug Platz bieten würde.
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