Windows-10-Updates: Microsoft intensiviert die Geheimniskrämerei

Die Geheimniskrämerei bei Microsoft hat also System: Zu Updates für Windows 10 wird es künftig nur wenige Informationen geben, erklärte Microsoft The Register(öffnet im neuen Fenster) . Anlass dafür waren drei Sammelpatches, die nach dem Erscheinen von Windows 10 erschienen sind und zu denen nur bekannt war, dass sie Fehler in Windows 10 korrigieren würden. Zu all diesen Updates gab es also keine aussagekräftigen Release Notes, so dass sich Windows-10-Nutzer nicht darüber informieren konnten, welche Änderungen das Update im Detail bringt.
In den Release Notes wird normalerweise beschrieben, welche Änderungen ein Update im Detail bringt. Interessierte Nutzer können so erfahren, ob ein Update vielleicht einen Fehler beseitigt, der einen schon länger stört. Das ist im Fall der Windows-10-Patches so gut wie ausgeschlossen. Nur vereinzelt will Microsoft auf Neuerungen in Updates hinweisen - dabei entscheidet der Hersteller, welche Neuerungen er für wichtig genug hält, darüber zu informieren.
Auch bei Patches für ältere Windows-Versionen war Microsoft gelegentlich sehr zurückhaltend mit Informationen. Der Kunde erfuhr nicht, welche Änderungen der Patch bringen würde. Allerdings musste der Kunde das betreffende Update bisher nicht zwingend installieren, sondern konnte es von der Installation ausschließen, wenn er es sicherheitshalber nicht einspielen wollte. Diese Möglichkeit steht Privatkunden standardmäßig in Windows 10 nicht mehr zur Verfügung, die Updates kommen automatisch auf das Windows-10-System. Ein weiterer Unterschied betrifft das bisherige Update-Verhalten für Windows 10: Microsoft hat innerhalb kurzer Zeit mehrere Sammel-Updates für Windows 10 veröffentlicht, die es in der Form für frühere Windows-Versionen nicht gab, ohne den Kunden über die damit einhergehenden Änderungen zu informieren.
Microsofts Schweigepolitik beflügelt Gerüchte
Mit dieser Entscheidung beflügelt Microsoft Gerüchte zu möglichen Änderungen eines Updates, weil es keine verlässlichen Informationen für die Kunden gibt. Erst kürzlich hatte ein Sammelpatch für Windows 10 Probleme verursacht - er ließ sich nicht installieren. Das führte dann zu einer Art Installationsschleife: Das Einspielen des Updates bricht ab und bei nächster Gelegenheit versucht das Betriebssystem, das Update nochmals einzuspielen und auch dies scheitert.
Trotz der Probleme hat Microsoft den Patch nicht zurückgezogen, das Problem existierte mehrere Tage. Zur Beseitigung des Problems soll dann ein neues Update erschienen sein. In den Release Notes dazu tauchten die Schwierigkeiten bei der Installation des vorherigen Updates nicht auf, der Kunde erfuhr nichts von den Installationsproblemen. In dem Fall hatte Microsoft der Webseite Mashable verraten, dass der neue Patch die Probleme des alten lösen solle.
Nutzer erfahren nur durch Zufall von Fehlerkorrekturen
Zum Erscheinen von Windows 10 wurde ein Fehler bekannt, der für einige Anwender eine erhebliche Einschränkung darstellt. Denn das Startmenü kann nicht mehr als 512 Einträge verarbeiten . Bisher ist nicht bekannt, ob dieser Fehler bereits korrigiert wurde, weil Microsoft dazu keine Informationen veröffentlicht hat. Die Windows-10-Anwender erfahren im Zweifel von solch wichtigen Fehlerkorrekturen eher durch Zufall.
Nachtrag vom 25. August 2015
Wir haben die Meldung um den dritten Absatz im Haupttext ergänzt, um den Sachverhalt deutlicher zu machen.



