Windows 10 und 11: Microsoft nervt Chrome-Nutzer mit lästiger Bing-Werbung

Microsoft scheint Nutzer von Windows 10 und 11, die Google Chrome als Standardbrowser verwenden, zunehmend durch speziell gestaltete Popup-Fenster dazu bewegen zu wollen, Bing als ihre Standardsuchmaschine zu verwenden. In der Benachrichtigung empfiehlt der Konzern den Anwendern, über ihren Chrome-Browser mit dem neuen KI-basierten Bing zu chatten. "Chatte, suche und finde Inspiration - alles an einem Ort" , heißt es in der Meldung. Wer das Angebot annimmt, stimmt automatisch Microsofts Dienstleistungsvertrag und den Datenschutzrichtlinien zu.
Wie aus einem Bericht von The Verge(öffnet im neuen Fenster) hervorgeht, kommt die Meldung aber nicht als gewöhnliche Systembenachrichtigung. Stattdessen sei eine ausführbare und von Microsoft digital signierte Datei im Verzeichnis C:\Windows\Temp\MUBSTemp für die aufdringliche Werbung verantwortlich. Ein Blick in den genannten Ordner verrät, dass es sich dabei um die Datei BGAUpsell.exe handelt.
Bing-Pop-ups überlagern andere Anwendungen
Dass Microsoft Windows-Nutzer regelmäßig daran erinnert, den hauseigenen Webbrowser Edge zu verwenden und ihnen dessen Nutzung teilweise sogar aufzwingt , ist im Grunde nichts Neues. Google handhabt dies ähnlich und nutzt auf seinen eigenen Webseiten jede nur erdenkliche Gelegenheit, um Nutzer anderer Webbrowser dazu zu bewegen, auf Chrome umzusteigen.
Die nun schon mindestens bis Mitte Juni zurückreichenden Beschwerden(öffnet im neuen Fenster) über die neuen Bing-Pop-ups zeigen jedoch, dass Microsofts jüngste Werbebotschaften auf Betriebssystemebene von vielen Anwendern als besonders störend empfunden werden, da sie andere lokal ausgeführte Anwendungen überlagern. Selbst im Vollbildmodus ausgeführte Computerspiele sollen teilweise von der Benachrichtigung in den Hintergrund gedrängt werden.
Das Verhalten ist angeblich "unbeabsichtigt"
Eine Microsoft-Sprecherin soll gegenüber The Verge erklärt haben, dass das Verhalten der Benachrichtigung "unbeabsichtigt" sei. Ferner habe der Konzern die Pop-up-Meldungen für weitere Untersuchungen vorerst "pausiert" . Welches Verhalten Microsoft damit tatsächlich beabsichtigt hatte, bleibt allerdings weiterhin unklar.



