Windows 10: Microsoft gibt Enterprise-Version frei

Mit dem heutigen 1. August 2015 gibt Microsoft sowohl die Enterprise- als auch die Education-Variante für seine Kunden mit Volumenlizenzvertrag frei. Die Firmenversion eignet sich für Firmen mit vielen Mitarbeitern. Microsoft unterteilt dies(öffnet im neuen Fenster) in kleine Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und große sowie mittlere Unternehmen ab 250 Mitarbeiter. Volumenlizenzen werden aber auch schon ab 5 Lizenzen angeboten(öffnet im neuen Fenster) .

Die Enterprise-Variante bietet genauso wie die Education-Variante von Windows 10 ein paar Funktionen, die für den unternehmerischen Einsatz von Vorteil sind. Für besonders kritische Systeme gibt es beispielsweise die LTSB-Version. LTSB steht für Long Term Servicing Branch. Diese Version beinhaltet beispielsweise nicht den Microsoft-Edge-Browser und wird als besonders stabile Plattform nur über Sicherheitsupdates erweitert. Neue Funktionen sind für den gesamten Support-Zeitraum von zehn Jahren nicht geplant. Die reguläre Enterprise-Version hingegen wird von Microsoft auch funktionsseitig regelmäßig aktualisiert. Das soll sich über das noch zu veröffentlichende Windows-Update for Business, WSUS und integrierte Werkzeuge zumindest verzögern lassen.
Bereits seit Windows 7 gibt es die Funktionen Branchcache und Applocker. Branchcache ermöglicht Anwendern, die fern des Hauptbüros und nur mit einer WAN-Anbindung ausgestattet sind, trotzdem den Zugriff auf wichtige Unternehmensdaten, die zwischengespeichert werden. Applocker soll vor allem unautorisierte Nutzung von Software auf Unternehmensrechnern verhindern - sei es unlizenzierte, unerwünschte oder auch schädliche Software.
DirectAccess ist ebenfalls eine Funktion, die über die Firmenversion genutzt werden kann, und Anwendern einen direkten Zugang auf Unternehmensressourcen bietet, ohne dass eine VPN-Verbindung aufgebaut werden muss. Mit dem Windows to Go Creator gibt es zudem die Möglichkeit, eine startfähige Windows-10-Installation auf einem USB-Stick oder einem vergleichbaren Speichermedium unterzubringen. Für sehr spezielle Fälle ist die sogenannte granuläre UX-Kontrolle gedacht. Sie bietet sich etwa für Kiosk-Systeme an.
Mehr Schutz vor unbekanntem Schadcode durch Device Guard
Eine weitere Funktion ist Device Guard(öffnet im neuen Fenster) . Diese mit Windows 10 eingeführte Sicherheitsoption funktioniert nur unter bestimmten Bedingungen. Virtualisierungstechniken müssen auf den Rechnern aktiv sein, es braucht ein TPM 2.0 und UEFI muss mindestens in der Version 2.3.1 auf dem Mainboard vorliegen. Mit Device Guard lässt sich ein Gerät noch stärker gegen das Ausführen von nicht vertrauenswürdigem Code absichern. Selbst wenn ein Angreifer den Windows-Kernel erobert, soll es ihm sehr schwer gemacht werden, seinen Schadcode nach einem Rechnerneustart wieder zu starten. Jede einzelne Anwendung muss für Device Guard signiert werden. Vor allem Zero-Day-Angriffe sollen an Device Guard scheitern.
Die Enterprise-Version gleicht überwiegend der Education-Version, wie sich aus der Vergleichstabelle von Microsoft entnehmen lässt(öffnet im neuen Fenster) .
Windows 10 Enterprise kann schon seit einigen Tagen per MSDN- oder Technet-Zugang heruntergeladen werden. Auf seiner Test-Webseite bietet Microsoft die 90-Tage-Evaluation an(öffnet im neuen Fenster) . Dort kann entweder die reguläre Enterprise-Version oder die LTSB-Variante heruntergeladen werden.
Enterprise-Lizenzen lassen sich nur als Volumenlizenz erwerben. Für interessierte Privatanwender eignet sich dieser Lizenztyp daher nicht. Wer bereits Kunde mit einer Volumenlizenz ist, sollte ab heute auch im Volume Licensing Service Center die aktuellen Windows-Versionen herunterladen können.



