Windenergie: Mister Windkraft will die Welt vor dem Klimakollaps retten
Fast 200 Windkraft-Patente tragen den Namen von Henrik Stiesdal. Nachdem er bei Siemens als Technikchef ausgestiegen ist, will der Däne nun die Stromerzeugung auf See revolutionieren.

Henrik Stiesdal ist einer der Begründer der modernen Windkraft. Jeder in der Branche kennt ihn, viele nennen ihn respektvoll "Mister Windkraft". Der Däne hält etliche Patente und hat zig Preise gewonnen. Viele der Techniken, die heute in jedem Windrad stecken, hat er erfunden. So verkaufte Stiesdal 1979 eine Lizenz für eine Turbine an den damaligen Landmaschinen-Hersteller Vestas - heute ist Vestas einer der Windkraft-Weltmarktführer. Stiesdal arbeitete für Bonus Energy, jenes Unternehmen, das sich Siemens 2004 einverleibte und damit ins Windgeschäft einstieg. Stiesdal leitete die Sparte 14 Jahre lang als Technischer Geschäftsführer.
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2014 kündigte Stiesdal seinen Managerjob bei Siemens. Seitdem arbeitet er als selbstständiger, unabhängiger Berater. Und er hat SOT gegründet - Stiesdal Offshore Technologies. Mit seiner Firma will er die Windkraft auf hoher See revolutionieren. Schwimmende Windturbinen, ist er überzeugt, können helfen, die Welt vor dem Klimakollaps zu bewahren. Deshalb will der 61-Jährige den Bau der Schwimmräder radikal vereinfachen und industrialisieren.
Tetra-Spar nennt Stiesdal sein Schwimmerkonzept. Es ist ein stählernes Gerüst, gebildet aus vier gleich großen Dreiecken, ein sogenannter Tetraeder. Unter dem Gerüst hängt an Stahlseilen ein weiteres Stahldreieck: der Kiel, der das Windrad möglichst ruhig auf Position hält. Stiesdals Tetra-Spar ist eine Kampfansage. Seine Kollegen machten, kritisiert er, alles so, wie man es immer gemacht habe - koste es, was es wolle. Man orientiere sich zu sehr an der Öl- und Gas-Industrie. Die sei aber das falsche Vorbild: Mit Öl und Gas verdiene man viel Geld, mit Windkraft nicht. Unterm Strich sei Windkraft auf hoher See viel zu kompliziert, viel zu aufwendig und viel zu teuer. Stiesdal ist überzeugt: "Windkraft muss billig sein."
Doch wie will der Däne das erreichen? Stiesdal will weg von Speziallösungen, hin zu standardisierten, industrialisierten und automatisierten Abläufen. "Keep it simple" lautet seine Devise. Stiesdal setzt auf eine Art Baukasten-System: Er will Standardteile verwenden. Gleich große, zylindrische Stahlröhren. Keine soll dicker als sechs und länger als 50 Meter sein. Diese Dimensionen erleichterten die Montage sowie die Herstellung ungemein, sagt er. Praktisch jede Fabrik könne damit umgehen. Auf diese Weise soll sein Schwimmer zudem deutlich leichter werden.
Während andere Hersteller ihre kompliziert geformten und monströs schweren Stahlteile zusammenschweißen, setzt Stiesdal auf gusseiserne Verbindungsstücke, die gesteckt und verschraubt werden. Stiesdal lehnt sein Konzept an den Bau von Windradtürmen an Land an: "Das hat sich bewährt. Seit Jahrzehnten werden Onshore-Windräder so gebaut und gehören zu den effizientesten Serienbauwerken, die der Mensch je zustande gebracht hat."
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Auf der einen Seiten ist es nett, günstiger Energie produzieren zu wollen. Auf der...
Er mag halt keine Grünen. Und daher auch alles nicht, was die gut finden. Aber dafür...
https://de.wikipedia.org/wiki/Sahara Da muss man vielleicht die Solarpanels in den...
Das hört man sehr gerne, und dazu passend, dass die Zertifikate innerhalb der kommenden...
Ich hoffe mal, dass aus den Plänen auch was wird ;)