Windenergie: Siemens Energy plant Übernahme von Siemens Gamesa
Der Konzern könnte die angeschlagene Windkraft-Tochter ganz übernehmen. Die Aktienkurse stiegen nach Bestätigung der Gerüchte an.

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat Überlegungen über eine mögliche Komplettübernahme seiner Windkraft-Tochter Siemens Gamesa am Mittwochvormittag bestätigt. Damit kommentierte das Unternehmen Spekulationen, die kurz zuvor öffentlich geworden waren. An der Börse sorgten die Spekulation und die Bestätigung seitens des Unternehmens für Turbulenzen.
Nach dem offiziellen Kommentar von Siemens Energy stieg der Aktienkurs von Siemens Gamesa um 11,2 Prozent an, bevor der Handel ausgesetzt wurde. Die Aktien von Siemens Energy legten im frühen Handel um knapp vier Prozent zu. Wie das im MDax notierte Unternehmen am Mittwochvormittag kurz nach Börsenbeginn in München mitteilte, erwägt das Management ein Kaufangebot in bar. Im Anschluss könnte die Tochter Siemens Gamesa von der Börse genommen werden. Es sei noch keine Entscheidung getroffen worden.
Siemens Energy besitzt bereits gut zwei Drittel der Siemens-Gamesa-Anteile. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Spanien wird bisher an der Börse mit etwa 9,6 Milliarden Euro bewertet. Seit Monaten kursieren Gerüchte über eine mögliche Übernahme. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte wenige Stunden zuvor unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen über entsprechende Überlegungen berichtet.
Mit einer Komplettübernahme will Siemens Energy die andauernden Probleme bei der Windkraft-Tochter lösen. In den vergangenen Monaten war Siemens Energy infolge der anhaltend schwachen Entwicklung der Tochter in Mitleidenschaft gezogen worden.
Für die Aktionäre dürfte bei dem Vorhaben laut dem Bloomberg-Bericht eine kleine Prämie anfallen. Das durchschnittliche Kursziel von Analysten lag zuletzt bei etwas über 18 Euro. Seit Jahresbeginn hatte die Aktie ein Drittel an Wert eingebüßt.
Siemens Energy hatte seine Prognose infolge der anhaltend schwachen Entwicklung bei Siemens Gamesa vergangene Woche nach unten korrigiert. Umsatz und operatives Ergebnis dürften nun am unteren Ende der bisher angegebenen Prognosespannen ausfallen, hieß es. Unter dem Strich erwartete das Management um Konzernchef Christian Bruch anhaltend hohe Verluste. "Die Situation bei Gamesa hat sich seit der letzten Gewinnwarnung weiter verschärft", sagte Bruch. Zum vierten Mal in Folge hatte Gamesa das Quartalsergebnis der Mutter belastet.
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Bei der Größe? Ja.
Ich weiß, die deutsche Presse liebt es, von Gamesa zu reden, sobald es um Probleme geht...