Willow Garage: Scott Hassan musste Ressourcen konzentrieren

Fehlende Mittel seien der Grund für die Umstrukturierung bei Willow Garage und Suitable Technologies gewesen, sagt Scott Hassan, der Gründer beider Unternehmen. Er habe den Markt für Roboter bei der Gründung von Willow Garage falsch eingeschätzt. Den Erfolg soll der Telepräsenzroboter Beam bringen.

Artikel veröffentlicht am ,
Scott Hassan: erstaunliche Dinge in der Robotik machen
Scott Hassan: erstaunliche Dinge in der Robotik machen (Bild: Suitable Technologies)

Von Willow Garage zu Suitable Technologies: Scott Hassan hat in der vergangenen Woche einen Großteil der Belegschaft von dem einen in sein anderes Robotikunternehmen transferiert. Grund war eine Neuverteilung der Mittel und eine neue Marktchance.

Ressourcen - damit dürften in erster Linie finanzielle Mittel gemeint sein - seien "derzeit das größte Problem, das ich habe", sagte Hassan im Interview mit dem US-Wissenschaftsmagazin IEEE Spectrum. "Was ich im Grunde entschieden habe, ist, die Ressourcen zu konzentrieren." Hassan ist einer der Entwickler von Googles Suchmaschine. Er hat sowohl Willow Garage als auch Suitable Technologies gegründet.

Fehlender Markt

Willow Garage habe autonome persönliche Roboter bauen wollen. Dafür sei das Unternehmen gut ausgestattet gewesen. Aber, sagt Hassan, er sei etwas zu optimistisch gewesen. Er habe sich das einfacher vorgestellt, als es schließlich gewesen sei. Das größte Problem sei, einen Markt für einen Roboter wie den Personal Robot 2 (PR2) zu finden. Willow Garage hat den PR2 2010 für 400.000 US-Dollar auf den Markt gebracht. Die günstigere Variante mit nur einem Arm wurde für 285.000 US-Dollar angeboten.

Ziel von Willow Garage sei es gewesen, "erstaunliche Dinge in der Robotik zu machen", erzählt Hassan. Die Zeit für einen Roboter wie den PR2 sei noch nicht reif gewesen. Es könne durchaus noch 20 bis 30 Jahre dauern, bis wir einen persönlichen Roboter zu Hause haben. Aber die Entwicklung brauche einen Anfang. Der PR2 sei jetzt in Universitäten im Einsatz, wo Anwendungen entwickelt werden können, sagt Hassan.

Einstiegsdroge

Anders sehe das bei dem Telepräsenzroboter Beam aus, der aus dem Texai Robot hervorgegangen ist. Beam sei technisch einfacher und deshalb deutlich günstiger als der PR2. Telepräsenz sei zudem eine konkrete Anwendung. Der Beam sei "wie eine Einstiegsdroge": Er werde den Weg bereiten für ausgefeiltere Roboter.

Die Umstrukturierung sei zu diesem Zeitpunkt der richtige Schritt gewesen, da der Beam jetzt als Produkt bereitstehe. Daran wollen die Robotiker weiterarbeiten. Willow Garage hingegen sei "weniger auf ein Produkt, sondern mehr auf Entwicklung gerichtet gewesen".

Restroboter verkaufen

In der vergangenen Woche hatte Willow Garage angekündigt, dass die Mehrzahl der Mitarbeiter zu Suitable Technologies wechsle. Suitable Technologies ist eine Ausgründung von Willow Garage, die Telepräsenzroboter vermarktet. Willow Garage erklärte, es werde weiterhin Käufer des PR2 betreuen sowie "die verbliebenen PR2-Systeme verkaufen".

Schon Anfang des Jahres hatte es Schwierigkeiten bei Willow Garage gegeben. Angestellte hatten IEEE Spectrum gesagt, der Roboterhersteller stehe vor dem Aus. Die Unternehmensleitung dementierte seinerzeit und erklärte, Willow Garage werde lediglich umstrukturiert.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
VW ID.Buzz XL
Längerer Elektrobus mit mehr PS und Reichweite

Der ID.Buzz von VW kommt in einer XL-Version auf den Markt. Viele Neuerungen werden vom ID.7 übernommen.

VW ID.Buzz XL: Längerer Elektrobus mit mehr PS und Reichweite
Artikel
  1. Chipfabrik Magdeburg: Regierung streitet über Milliardenförderung für Intel
    Chipfabrik Magdeburg
    Regierung streitet über Milliardenförderung für Intel

    Angeblich verlangt Intel inzwischen eine staatliche Förderung von 10 Milliarden Euro. Doch Finanzminister Lindner soll noch blockieren.

  2. Microsoft Azure Cognitive Services: Kognitive Dienste in der Cloud ohne KI-Kenntnisse nutzen
    Microsoft Azure Cognitive Services
    Kognitive Dienste in der Cloud ohne KI-Kenntnisse nutzen

    Für maschinelles Sehen, Hören, Sprechen und Verstehen gibt es viele Einsatzmöglichkeiten. Wir erklären die Dienste von Microsoft und schauen dabei auch auf die Datensicherheit.
    Ein Deep Dive von Michael Bröde

  3. Arturia Microfreak 5.0: Mehr Synthesizer fürs Geld geht kaum
    Arturia Microfreak 5.0
    Mehr Synthesizer fürs Geld geht kaum

    Eines der besten Hardware-Musikinstrumente wird dank Firmware-Update noch besser. Das sind die größten Neuerungen beim Arturia Microfreak.
    Ein Hands-on von Daniel Ziegener

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Corsair Vengeance LPX DDR4-3600 16 GB 39,90€ und RGB PRO 49,90€ • Roccat Magma 33€ • MindStar: be quiet! Pure Base 500 FX 99,90€, ADATA LEGEND 710 2 TB 79€ • Alan Wake Remastered PS4 12,99€ • KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€ • Kingston Fury SSD 2 TB (PS5) 129,91€ • Sony Deals Week [Werbung]
    •  /