Wikileaks: Zugang zu Stratfor-Mails nur noch gegen Bezahlung

Wikileaks will Nutzern den Zugang zu den Daten des US-Sicherheitsunternehmens Stratfor nur noch gegen eine Spende gewähren. Das Kollektiv Anonymous, das die Daten Wikileaks zur Verfügung gestellt hat, wehrt sich dagegen.

Artikel veröffentlicht am ,
Wikileaks: rotes Spendenbanner statt GI-Files
Wikileaks: rotes Spendenbanner statt GI-Files (Bild: Wikileaks/Screenshot: Golem.de)

Paid Content ist eines der Zauberworte mancher Verleger. Jetzt hat auch Wikileaks eine Zahlungsschranke eingeführt: Die Global Intelligence Files sind nur noch gegen "Spende" abrufbar - gemeint ist eine Zahlung, deren Höhe der Nutzer selbst bestimmen kann.

Die Global Intelligence Files, kurz: GI Files, sind interne Mails des US-Sicherheitsunternehmens Strategic Forecasting (Stratfor), die Wikileaks Anfang des Jahres veröffentlicht hat. Die Startseite ist noch frei zugänglich. Danach erscheint jedoch ein Spendenaufruf - zum Teil schon, wenn die Listen der Mails aufgerufen werden, manchmal aber auch erst bei einer Mail.

Banner mit Spendenaufruf

Über die aufgerufene Seite legt sich ein rotes Banner mit einer Videobotschaft von Julian Assange, Wikileaks durch eine Spende zu unterstützen. Abgerechnet wird über die französische Bank Crédit Mutuel. Die französische Bürgerrechtsorganisation La Quadrature du Net hatte im Sommer die Möglichkeit gefunden, Spenden für Wikileaks über die französische Carte-Bleue-Karte abzuwickeln und so die Blockade der Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard zu umgehen.

Delikat an der Angelegenheit ist, dass Wikileaks die GI-Files von Anonymous bekommen hat. Das Kollektiv war Ende 2011 in die Computer von Stratfor eingedrungen und hatte von dort die Mails sowie weitere Daten kopiert.

Protest von Anonymous

Anonymous meldete sich auch gleich zu Wort: Wikileaks solle diese "Konfiguration zum Erzwingen von Spenden" ändern, twitterte das Kollektiv. Daten wollten frei sein. Wikileaks wehrte sich, ebenfalls über Twitter: Nutzer könnten außer zu spenden auch die sogenannte "Vote Wikileaks"-Kampagne per Twitter weiterverbreiten oder schlicht warten, um Zugang zu den GI-Files zu bekommen. Das sei "keine Paywall".

Derzeit ist die Lage unklar: Einige Nutzer berichten, dass das Banner nach einer Weile verschwunden sei. Andere hingegen erklärten, weder Warten noch Twittern habe geholfen. Anonymous twitterte zwischenzeitlich sogar, dass Wikileaks die "nichtschließbare Spendenwerbung entfernt" habe und bedankte sich dafür. Auch das US-Nachrichtenangebot Cnet berichtet, der Zugang zu den GI-Files sei wieder frei.

Tests von Golem.de am Donnerstagvormittag ergaben jedoch, dass das Spendenbanner weiterhin beim Aufruf der GI-Files erscheint und auch nicht nach einiger Zeit von selbst verschwindet.

Nachtrag vom 11. Oktober 2012, 12:40 Uhr

Ein Anonymous-Mitglied hat darauf hingewiesen, dass sich das Banner durch Ausschalten von Javascript umgehen lasse. Das konnte Golem.de  nachvollziehen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


divStar 11. Okt 2012

Ist doch völlig egal, wers betreibt. Es müsste mehr Wikileaks geben, damit Regierungen...

divStar 11. Okt 2012

Das ist absolut korrekt formuliert - ich weiß nicht was du hast. Nachstellen hat - wie...

Quix0r 11. Okt 2012

Hier sind sie: wikileaks.org###entry wikileaks.org###boost wikileaks.org###splash



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
KI im Programmierertest
Kann GPT-4 wirklich Code schreiben?

GPT-4 kann gut einfachen Code schreiben. Meine Tests mit schwierigeren Pfadfindungs- und Kollisionsalgorithmen hat es nicht bestanden. Und statt das einzugestehen, hat es lieber geraten.
Ein Erfahrungsbericht von Tyler Glaiel

KI im Programmierertest: Kann GPT-4 wirklich Code schreiben?
Artikel
  1. Nachfolger von CS GO: Counter-Strike 2 ist geleakt
    Nachfolger von CS GO
    Counter-Strike 2 ist geleakt

    Eigentlich steht CS 2 bisher nur ausgewählten Personen zur Verfügung. Eine davon hat die Spieldateien aber offenbar ins Internet hochgeladen.

  2. Massenentlassungen: Accenture streicht 19.000 Stellen
    Massenentlassungen
    Accenture streicht 19.000 Stellen

    Das Beratungsunternehmen Accenture lässt sich seine Sparmaßnahmen rund 1,5 Milliarden US-Dollar kosten.

  3. FTTH: Telekom steuert auf 6 Millionen Glasfaseranschlüsse zu
    FTTH
    Telekom steuert auf 6 Millionen Glasfaseranschlüsse zu

    Die Telekom hat im Februar 262.000 neue FTTH-Zugänge gebaut und damit insgesamt 5,7 Millionen Glasfaseranschlüsse geschaffen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Cyberport Jubiläums-Deals • MindStar: Gigabyte RTX 4080 OC 1.229€ • Nur noch heute: 38GB Allnet-Flat 12,99€/M. • NBB Black Weeks • Powercolor RX 7900 XTX 1.099€ • Crucial SSD 1TB/2TB (PS5) bis -48% • Amazon Smart TVs ab 189€ • Nintendo Switch + Spiel + Goodie 288€ • PS5 + RE4 569€ [Werbung]
    •  /