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Wiederverwendbarkeit: Space Force gibt neues Update zum X-37B-Raumflugzeug

Durch den wiederverwendbaren Raumgleiter können Satelliten in unterschiedliche Umlaufbahnen gebracht werden. Und der Weltraummüll soll reduziert werden.
/ Patrick Klapetz
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Illustration des Aerobraking-Manövers des geheimen Raumgleiters X-37B (Bild: Boeing Space)
Illustration des Aerobraking-Manövers des geheimen Raumgleiters X-37B Bild: Boeing Space

Der unbemannte Raumgleiter X-37B befindet sich seit knapp zehn Monaten im Weltall und steht laut der US Space Force vor einem ungewöhnlichen Flugmanöver: einem Aerobraking. Die Verkündung vom 10. Oktober 2024(öffnet im neuen Fenster) ist insoweit ungewöhnlich, da über die vorherigen Missionen nicht viel mehr als der Startzeitpunkt und die Landung verkündet wurden. Ansonsten stehen die X37B-Missionen unter Geheimhaltung.

Das Manöver wird an den obersten Randschichten der Atmosphäre durchgeführt und soll neben einer allmählichen Verringerung der Flughöhe auch die Geschwindigkeit und den Treibstoffverbrauch des wiederverwendbaren Raumfahrtzeugs des US-Militärs verringern.

Reduzierung des Treibstoffverbrauchs

Dafür wird der Raumgleiter seine Flügel in die Erdatmosphäre tauchen. Durch den aerodynamischen Widerstand verringert sich dann die Geschwindigkeit des X-37B. Zur Landung soll jedoch nicht angesetzt werden. In der Vergangenheit lag die Missionsdauer bereits bei über 600 Tagen - die längste Mission dauerte sogar 908 Tage an . Der derzeitige Rückkehrtermin ist weiterhin unbekannt.

Der X-37B ist so konzipiert(öffnet im neuen Fenster) , dass er Nutzlasten in unterschiedlichen Umlaufbahnen entsenden kann. Dadurch könnten sich Satelliten freier zwischen den Höhen und Bahnneigungen bewegen als heute. Die Kommandanten wollen nicht, dass die Bewegungen eines Satelliten durch die Menge des mitgeführten Treibstoffs eingeschränkt werden.

Ziel: Produktion von weniger Weltraumschrott

Die zusätzliche Nutzlast ist in einem Einweg-Servicemodul am Heck des Raumgleiters angebracht. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre soll das Servicemodul abgeworfen werden, so das Konzept von Boeing. Jedoch will die Space Force nicht, dass dieses Modul als Weltraumschrott in einer hohen Umlaufbahn verbleibt.

Das Aerobraking-Weltraummanöver diene laut den US-Raumstreitkräften dazu, "ihre Servicemodulkomponenten gemäß anerkannten Standards zur Reduzierung von Weltraummüll sicher zu entsorgen" .

Sobald das Aerobrake-Manöver abgeschlossen ist, wird der X-37B laut der Space Force seine Test- und Experimentierziele wieder aufnehmen. Um welche Experimente es sich handelt, wird weiterhin geheim gehalten. Die Space Force gab auch nicht bekannt, in welcher Umlaufbahn sich die X-37B nach den Aerobraking-Manövern befinden wird.

Die außergewöhnliche neue Flughöhe von X-37B

Vermutlich wird es sich jedoch wie bei den vorherigen sechs Missionen um eine erdnahe Umlaufbahn handeln. Amateurastronomen konnten den X-37B bereits im Februar am Himmel erkennen . Nachfolgende Erfassungen bestätigten die Entdeckung. Dabei soll sich der Raumgleiter in einer stark elliptischen Umlaufbahn in einer Höhe zwischen etwa 480 und 62.000 Kilometern befunden haben. Die Umlaufbahn war um 59,1 Grad zum Äquator geneigt.

Die Umlaufbahn führt den X-37B durch den Van-Allen-Strahlungsgürtel und kreuzt mehrere Orbitbereiche, die von Kommunikations-, Navigations- und Überwachungssatelliten der USA und anderer Länder genutzt werden. Währenddessen wurden "Experimente zu Strahlungseffekten durchgeführt" , heißt es seitens der Space Force. Zudem wurden "Technologien zur Weltraumüberwachung in einer stark elliptischen Umlaufbahn getestet" .


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