Wi-Fi 6E: Breiter Funken mit 6 GHz
Nach dem noch recht frischen Wi-Fi 6 folgt 2021 bereits der nächste WLAN-Standard.

Durch die stetig steigende Zahl drahtloser Geräte steigt der Bedarf an weiteren WLAN-Kanälen. Da der Platz in den derzeit genutzten Frequenzbereichen ausgenutzt ist, wird das verfügbare Spektrum im Jahr 2021 erweitert. Die Bundesnetzagentur hat dafür bereits ihre Freigabe erteilt, ohne weiteres wird die Erweiterung aber nicht nutzbar sein.
Im Jahr 2018 führte das Firmenkonsortium hinter der Wi-Fi Alliance die Bezeichnungen Wi-Fi 4, Wi-Fi 5 und Wi-Fi 6 ein. Damit wurden die etwas sperrigen IEEE-Standards 802.11 n, 802.11 ac und 802.11 ax dem Namen nach abgelöst. Die nächste große Entwicklung läuft daher unter dem Label Wi-Fi 6E, welches letztendlich eine Erweiterung des Wi-Fi-6-Standards um das 6-GHz-Band darstellt.
Dabei sollen nach den Wünschen der Wi-Fi Alliance bis zu 14 neue Kanäle mit einer Breite von 80 MHz sowie sieben alternative Kanäle mit einer Breite von bis zu 160 MHz entstehen. Die Bundesnetzagentur hat bereits der Freigabe im erforderlichen Frequenzbereich mit einem Umfang von 480 MHz zugestimmt. Damit würden die verfügbaren Kanäle um sechs bei einer Breite von 80 MHz beziehungsweise um drei bei einer Breite von 160 MHz steigen. Dieser Entscheidung ist eine Empfehlung des Electronic Communications Committee (ECC) vorausgegangen, welche für alle Mitgliedstaaten der EU einheitliche Regelungen erarbeitet.
Angepasste Antennen nötig
Ein Vorteil gegenüber dem 5-GHz-Band besteht zudem darin, dass die Dynamic Frequenzy Selection nicht mehr nötig ist. Hierbei müssen Geräte bislang den verwendeten Kanal freigeben, wenn sich beispielsweise ein Radarsystem in der Nähe befindet. Im 6-GHz-Band ist diese Einschränkung nicht mehr vorhanden, womit alle Bänder ohne Hindernisse genutzt werden können.
Während Qualcomm mit dem Fast Connect 6700 und 6900 sowie Intel mit dem Wi-Fi 6E AX210 bereits erste Produkte für den neuen Standard bereithalten, werden sich diese zumindest in Europa vorerst nicht mit ihrer maximalen Bandbreite nutzen lassen. Da diese theoretisch die vollen 1.200 MHz abdecken, wird hierzulande stets nur der untere Bereich genutzt werden können. Wann mit einer Freigabe der übrigen 700 MHz gerechnet werden kann, ist bisher nicht bekannt.
Obwohl Wi-Fi 6 erst im Jahr 2020 eine flächendeckende Verbreitung erfahren hat, werden zudem direkt wieder Neuanschaffungen nötig. Wi-Fi-6E-fähige Geräte müssen angepasste Antennen verwenden, damit sich der neue Frequenzbereich optimal nutzen lässt. Somit ist ein einfaches Nachrüsten beispielsweise des WLAN-Moduls in einem Notebook nicht ausreichend, um auf den neuen Standard aufzuspringen. Auch müssen Router eine entsprechende Konnektivität bieten, wodurch hier ebenfalls neue Geräte nötig sind.
Mit der Entscheidung des ECC müssen die Regelungen von den EU-Mitgliedsländern innerhalb von sechs Monaten umgesetzt werden. Somit dürften erste zertifizierte Geräte im zweiten Halbjahr 2021 verfügbar sein.
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