Whistleblower: Ericsson-Insider bekommt 279 Millionen US-Dollar von SEC

Wer für die US-Börsenaufsicht SEC für Einnahmen sorgt, kann mit bis zu 30 Prozent der Strafzahlungen rechnen. Für einen früheren Ericsson-Mitarbeiter hat sich das Whistleblowing gerechnet.

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Konzernsitz von Ericsson in Kista, Stockholm
Konzernsitz von Ericsson in Kista, Stockholm (Bild: Ericsson)

Die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) hat eine Belohnung in Höhe von 279 Millionen US-Dollar für Informationen zu Bestechungsfällen bei Ericsson im Jahr 2019 ausgezahlt. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Kreise. Die SEC hatte mit dem schwedischen Mobilfunkausrüster einen Vergleich über 1,1 Milliarden US-Dollar ausgehandelt.

Anfang dieses Monats gab die US-Behörde bekannt, dass die Rekordsumme aus ihrem Programm ausgezahlt worden sei, das Geld für Informationen bereitstelle, die zu erfolgreicher Vollstreckung von Gesetzen führten.

Wenn die Sanktionen 1 Million US-Dollar übersteigen, können die Auszahlungen bis zu 30 Prozent der eingenommenen Summe betragen. Die SEC gab keine Informationen über den Fall und die Empfänger bekannt. Erisson hat Anfragen zu dem SEC-Belohnungsprogramm nicht beantwortet.

Ericsson bestach in China, Vietnam und Dschibuti

Die Bestechungen durch Ericsson fanden über viele Jahre in Ländern wie China, Vietnam und Dschibuti in Ostafrika statt. Laut Angaben der US-Behörde zahlte Ericsson Bestechungsgelder an Regierungsbeamte, um neue Verträge zu schließen und bestehende aufrechtzuerhalten.

"Durch schwarze Kassen, Spenden, Bestechungsgelder und Geschenke führte Ericsson Telekommunikationsgeschäfte nach dem Grundsatz 'Money talks' durch", sagte der New Yorker Staatsanwalt Geoffrey Berman.

Ericcson räumte ein, vorwiegend in der Zeit von 2000 bis 2016 gegen den Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) verstoßen zu haben. Das Unternehmen habe sich auf ein System zur Zahlung von Bestechungsgeldern und zur Fälschung von Büchern und Aufzeichnungen geeinigt und keine internen Rechnungsprüfungen durchgeführt, erklärte das US-Justizministerium. Mit dem Foreign Corrupt Practices Act verfolgen die USA Bestechungsfälle auch im Ausland.

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