Komfortfunktionen beim WH-1000XM5 sind toll
Sony hat in den WH-1000XM5 einige Komfortfunktionen eingebaut, die es bei vielen Konkurrenzmodellen gar nicht gibt oder die dort so schlecht umgesetzt sind, dass sie absolut nutzlos sind. Diese Besonderheiten gibt es bereits beim WH-1000XM4, weitere sind nicht hinzugekommen. Allerdings hat Sony einige kleinere Anpassungen vorgenommen, mit denen sich der neue Kopfhörer angenehmer bedienen lässt.
Dazu gehört die Taste, um zwischen ANC-Modus und Transparenzmodus zu wechseln. Beim WH-1000XM4 schaltet diese Taste immer zwischen ANC, Transparenz sowie als dritte Stufe zur Abschaltung beider Modi umher. Wenn wir also vom ANC-Betrieb zum Transparenzmodus gewechselt sind, müssen wir zweimal drücken, bis wieder der ANC aktiviert ist.
Der WH-1000XM5 macht das besser: Wir können einstellen, dass ein Druck auf die Taste nur zwischen ANC- und Transparenzmodus umschaltet. Wir brauchen also nur einmal zu drücken, um vom Transparenzmodus wieder in den ANC-Betrieb zu wechseln. Bei Bedarf kann auch nur zwischen ANC-Modus und der Abschaltung beider Modi gewechselt werden. Das erleichtert die Bedienung.
WH-1000XM5 mit neuer Sensortechnik
Die Trageerkennung beim WH-1000XM5 verhält sich so vorbildlich wie beim Vorgängermodell: Wenn wir den Kopfhörer absetzen, hält die Musik an und wird fortgesetzt, sobald wir ihn wieder aufgesetzt haben. Der WH-1000XM5 hat andere Sensortechnik, um die Trageerkennung zu verbessern.
Das zeigt sich in einer schnelleren Reaktionszeit: Die Musik läuft nicht mehr nach, wenn wir den Kopfhörer absetzen. Auch beim Aufsetzen wird die Musik ohne Wartezeit wieder abgespielt. Beim WH-1000XM4 gibt es hier eine kurze Verzögerung - das ist nicht dramatisch, aber die Änderung ist dennoch willkommen.
In dieser Disziplin bleiben die Kopfhörer von Bose, die keine Trageerkennung bieten, eine Enttäuschung. Die Airpods Max von Apple haben zwar eine Trageerkennung, sie kann aber - Apple-typisch - nur genutzt werden, wenn auch Apple-Produkte verwendet werden. Und dann hat der Hersteller noch einen Timer eingestellt: Wenn der Kopfhörer länger als eine Minute abgelegt wird, wird die Musik beim Aufsetzen nicht fortgesetzt. Damit ist die Funktion in vielen Fällen absolut nutzlos.
Speak-To-Chat beim WH-1000XM5 ist super
Mit der Sony-Funktion Speak-To-Chat kann der Transparenzmodus eingeschaltet werden, indem man einfach anfängt zu sprechen. Es genügt ein kurzes Hallo und der Transparenzmodus wird aktiviert, dabei wird die laufende Musik angehalten. Die Stimmenerkennung funktioniert sehr gut und wir bekommen damit quasi eine Sprachaktivierung für den Transparenzmodus. Er ist vor allem dafür gedacht, sich direkt mit anderen unterhalten zu können, ohne die Kopfhörer absetzen zu müssen.
Der Transparenzmodus bleibt standardmäßig 15 Sekunden aktiv. Der Wert kann verdoppelt oder auf 5 Sekunden verkürzt werden. Damit sind beim neuen Modell zum Teil andere Zeiten einstellbar als beim WH-1000XM4. Das Vorgängermodell bietet 15 Sekunden, 30 Sekunden oder 60 Sekunden. Die 5-Sekunden-Option fehlt beim WH-1000XM4. Bei beiden ist es möglich, die automatische Abschaltung ganz zu deaktivieren.
Die Funktion Speak-To-Chat kann nicht nur in der App an- und ausgeschaltet werden, sondern auch weiterhin am Kopfhörer selbst: Dazu berühren wir das Sensorfeld mit zwei Fingern für einen Moment und die Funktion wird aktiviert oder deaktiviert - das ist ungemein praktisch. Wurde der Transparenzmodus damit aktiviert, kann er zudem jederzeit durch Handauflegen auf die rechte Hörmuschelseite wieder abgeschaltet werden.
Beim Komfort liegt der WH-1000XM5 ganz vorne
Bezüglich der Komfortfunktionen wie Transparenzaktivierung durch das Auflegen der Hand, Speak-to-Chat sowie der Trageerkennung lässt Sony die Konkurrenz von Apple bis Bose weit hinter sich. Keiner der anderen Hersteller bietet einen vergleichbar reichhaltigen Funktionsumfang.
Der WH-1000XM5 unterstützt Bluetooth 5.2 mit den Codecs SBC, AAC sowie LDAC. Beim Schauen von Filmen hatten wir - wie in dieser Preisklasse üblich - keinen störenden zeitlichen Versatz zwischen Bild und Ton. Der Kopfhörer bietet Bluetooth-Multipoint, um mit zwei beliebigen Bluetooth-Geräten verbunden zu werden.
Wir können auf einem Gerät Musik hören und dann zu einem anderen Gerät wechseln. Es ist aber auch kein Problem, auf einem Tablet ein Video zu schauen und dann mit dem Kopfhörer einen Anruf von einem Smartphone anzunehmen. Bose ist hier ähnlich vorbildlich. Beim Airpods Max muss auf solchen Komfort verzichtet werden - Mehrgerätenutzung gibt es nur mit Apple-Geräten. Die Zwei-Geräte-Nutzung am Sony-Kopfhörer kann bei Bedarf abgeschaltet werden. Leider ist weiterhin keine LDAC-Wiedergabe möglich, wenn die Bluetooth-Multipoint-Funktion aktiviert ist.
Tolle Sony-App für den WH-1000XM5
Für den WH-1000XM5 gibt es eine passende App für Android und iOS; angenehmerweise müssen für die Nutzung keine Standortfunktionen aktiviert sein und es wird auch kein Benutzerkonto benötigt. Die App startet auch, wenn keine Internetverbindung besteht, und lässt sich zügig öffnen.
Die Sony-App ist gut strukturiert und wir können den Kopfhörer bequem konfigurieren. Für den WH-1000XM5 hat Sony dabei einige Änderungen vorgenommen, die wir auch gerne beim WH-1000XM4 hätten: So ist der Bereich zur Umschaltung zwischen ANC-Modus und Transparenzbetrieb neu gestaltet worden und wesentlich übersichtlicher. Wir müssen nicht mehr umständlich mit einem Schieberegler zwischen ANC- und Transparenzmodus wechseln, sondern ein Knopfdruck genügt - das ist deutlich angenehmer.
Weiterhin kann der Transparenzbetrieb mit einem Schieberegler in 20 Stufen angepasst werden. Hier würden wir eine Transparenzfunktion auf dem Niveau der Bose-Kopfhörer vorziehen. Für die Kundschaft ist so viel Feinjustierung eher verwirrend.
Beim WH-1000XM5 werden Änderungen am Akkustand erfreulicherweise endlich genauer angezeigt. Wir sehen also, wenn der Akku im Kopfhörer noch 63 Prozent hat. Beim WH-1000XM4 wird der Akkuladestand auch mit der aktuellen Sony-App und aktueller Firmware weiterhin nur in Zehn-Prozent-Schritten angezeigt. Bei einer Akkulaufzeit von über 30 Stunden ist das vergleichsweise ungenau. Hoffentlich erhält der WH-1000XM4 diese Verbesserungen von Sony noch.
Neu ist die Funktion Spotify Tap
Eine weitere Neuerung ist die Funktion Spotify Tap. Wir können direkt am Kopfhörer die Spotify-App aufrufen. In der App können wir festlegen, dass die Spotify-Funktion durch ein zwei- oder dreimaliges Drücken der ANC-Taste aktiviert wird. Derzeit gibt es nur die eine Funktion zur Belegung der Taste. Es ist schade, dass Sony nicht daran gedacht hat, eine der beiden Steuergesten für die Abschaltung des Mikrofons bei Telefonaten zu verwenden.
Funktionen wie Speak-To-Chat, Trageerkennung oder Zwei-Geräte-Nutzung lassen sich bei Bedarf ausschalten. Wir können die Ansagen des Kopfhörers auf eine andere Sprache umstellen und es gibt einen Equalizer, um den Klang den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Standardmäßig schaltet sich der Kopfhörer nach etwas mehr als 15 Minuten aus, wenn er ungenutzt abgelegt wird. Noch eleganter ist weiterhin die Lösung von Jabra beim Elite 85h: Durch Drehen der Hörmuscheln wird der Kopfhörer ein- oder ausgeschaltet, wir müssen keine Knöpfe drücken oder uns auf eine Automatik verlassen.
Wie erwähnt, sorgt die Auto-Abschaltung auch dafür, dass die Sensorfläche ausgeschaltet wird, sobald der Kopfhörer vom Kopf genommen wird. Den Zusammenhang erklärt Sony wie gesagt nicht. In den Einstellungen kann das Sensorfeld auch ganz abgeschaltet werden.
Zudem kann festgelegt werden, ob eine neue Firmware manuell oder automatisch installiert wird. Es ist angenehm, wenn wir selbst bestimmen können, ob ein Update installiert wird. Ein automatisches Update ohne jeden Hinweis wie bei Apples Kopfhörern ist nervig. Wir können den Sony-Kopfhörer bei Bedarf aus der App heraus abschalten und es gibt Einstellungen für die Nutzung von 360 Reality Audio, um 3D-Audio genießen zu können - vorausgesetzt, das Material liegt in dem Format vor.
Wie beim Vorgängermodell kann eine adaptive Geräuschsteuerung verwendet werden. Dabei wird der ANC-Betrieb oder der Transparenzmodus abhängig vom Verhalten des Nutzers umgeschaltet. Dabei war uns die Reaktionszeit wie schon beim WH-1000XM4 meist zu träge, so dass wir darin keinen Vorteil entdecken konnten. Vor allem Lärmquellen werden unzureichend erkannt: Als wir in einer fahrenden S-Bahn schon eine Station gefahren sind, war der ANC-Modus noch nicht aktiviert. Daher können wir der Automatik nichts abgewinnen. Glücklicherweise ist die Umschaltung der Modi auf dem neuen Modell einfacher geworden. Generell entscheiden wir aber lieber selbst, wie sich der Kopfhörer verhält.
Lange Akkulaufzeit beim WH-1000XM5
Sony verspricht für den WH-1000XM5 eine Akkulaufzeit von 30 Stunden bei AAC-Wiedergabe sowie aktiviertem ANC und die konnten wir bei unseren Messungen sogar übertreffen. Wir mussten den Kopfhörerakku erst nach 33,5 Stunden aufladen. Dabei musste der Kopfhörer die ganze Zeit das Geräusch wie von einer Dunstabzugshaube eliminieren.
Wer auf ANC verzichtet, kann die Akkulaufzeit verlängern, der Hersteller gibt dann bis zu 40 Stunden an. Unsere Messungen deuten darauf hin, dass mehr als 40 Stunden erreicht werden. Bei der LDAC-Nutzung gibt Sony eine Akkulaufzeit von 24 Stunden an. Nach einer Ladezeit von etwa 10 Minuten kann der Kopfhörer wieder fünf Stunden verwendet werden.
Wenn wir die Einschalttaste drücken, während der Kopfhörer in Betrieb ist, wird der Akkuladestand in Prozent angesagt. Allerdings wie beim Vorgängermodell nur in Zehnerschritten. Hat der Akku noch 86 Prozent, wird angesagt, dass der Akku etwa 90 Prozent hat. Wie beim WH-1000XM4 wird der Akkustand auch dann angesagt, wenn die Sprachansagen deaktiviert sind. Noch schöner wäre es, wenn die erwartete Restlaufzeit in Stunden angesagt respektive angezeigt würde, wie es etwa Bose vormacht.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Sonys WH-1000XM5 liefert einen tollen Klang | Sony WH-1000XM5 - Verfügbarkeit und Fazit |
Dito mit XM3, der Bericht spricht im Fazit zwar seltsamerweise von angeblich besserem...
Jabra mit eigenem Dongle, BT ist optional. Ansonsten bleibt weiterhin einfach das...
Ich sehe die Verwendung von ANC irgendwie einzig tatsächlich im Büro. In so ziemlich...
Ich habe einen Kollegen, der sämtliche Bluetooth Headsets ausprobiert hat. XM4, Bose, wie...