Western Digital und Kioxia: Chemieunfall kontaminiert Flash-Speicher-Produktion
In zwei japanischen Fabs ist es offenbar zu einem Unfall gekommen. Etwa 6,5 Exabyte an Flash-Speicher-Kapazität bei Western Digital sind betroffen.

Die Hersteller Western Digital (WD) und Partner Kioxia - ehemals Toshiba - berichten von einem Vorfall in zwei japanischen Fabriken: An den Standorten Yokkaichi und Kitakami sollen chemische Stoffe kontaminiert gewesen sein, die für die Flash-Speicher-Produktion benötigt werden. Das führte zu Fertigungsmängeln bei beiden Herstellern und einer entsprechenden Beeinträchtigung ihrer Flash-Speicher-Produktion. Möglicherweise sind dadurch Wafer kontaminiert und daher unbrauchbar oder fehlerbehaftet.
Western Digital rechnet mit einem Umfang von bis zu 6,5 Exabytes (6,5 Millionen Terabyte) an Kapazität in Flash-Speicher-Modulen, die von der Kontamination betroffen sind. Sowohl WD als auch Kioxia verkaufen 3D-NAND-Flash-Speicher an Dritthersteller oder verwenden sie selbst, um Massenspeicher wie SSDs oder externe Speichermedien wie USB-Sticks herzustellen. So verwendet etwa Microsofts Surface Pro 8 eine Kioxia BG4A als Laufwerk.
"Der Konzern arbeitet eng mit seinem Vertragspartner Kioxia zusammen, um notwendige Maßnahmen zu ergreifen und die Einrichtungen für den normalen Betrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen", schreibt WD in einer Stellungnahme, die auf Businesswire veröffentlicht wurde.
25 Prozent der Quartalsproduktion von Western Digital
Das Unternehmen benennt nicht genau, welche Auswirkungen der Vorfall auf Produkte der beiden Hersteller hat. Es klingt aber danach, als würden kontaminierte Chips noch vor der Endfertigung aussortiert, da WD mit einer Reduktion der Flash-Verfügbarkeit rechnet.
Das Magazin The Register geht - unterstützt durch die Aussagen des Wellls-Fargo-Analysten Aaron Rakers - sogar von mehr betroffenen Produkten aus. Wird Kioxia mit dazugerechnet, könnten insgesamt 16 Exabyte an Flash-Kapazität betroffen sein. Im ersten Quartal 2021 hat Western Digital allein summiert 24 Exabyte in Flash-Modulen verkauft. Die genannten 6,5 Exabyte bedeuten also einen Schwund von knapp einem Viertel der Kapazität.
Der weltweite Bedarf an NAND-Flash ist laut Rakers im vierten Quartal 2021 auf summiert 160 Exabyte bemessen. Der Ausfall wird trotzdem einen Einfluss auf Preise haben. Das Forschungsinstitut Trendforce geht von einem Anstieg von maximal 10 Prozent aus.
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Weil das die nächste Goldader der Spekulanten ist. Kennt jeder, braucht jeder, die...