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Eine derartige High-Tech-Fabrik würde man hier nicht unbedingt erwarten. Für eine geografische Einordnung muss man aus der Landkarte weit herauszoomen: Ziemlich genau zwischen Stuttgart und Ingolstadt findet man Wemding, der Ort zählt rund 6.000 Einwohner.

In der Valeo-Fertigung sind 1.120 Menschen beschäftigt. Das dürfte deutlich machen, wie wichtig die Fabrik für den Ort ist. Seit mehr 60 Jahren befindet sich an dieser Stelle eine Fabrik. Zunächst waren es die Wemdinger Industriewerke, später eine Fertigung von ITT Automotive.

1998 übernahm Valeo den Standort. Das börsennotierte Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist direkter Zulieferer für die Autoindustrie, der Umsatz lag 2024 bei 21,5 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt rund 110.000 Menschen in 28 Ländern. Weltweit gibt es 155 Fertigungsstätten und 64 Entwicklungszentren.

Lidar sehen oder nicht?

Lidarsensoren spielen im Produktportfolio eine wichtige Rolle, da mit der Verbreitung von Level-3-Systemen die Stückzahlen stark steigen dürften. Insbesondere in China rechnet man damit, dass die Systeme schnell Verbreitung finden.

Hierzulande nutzen zwar Modelle von Volvo und Nio bereits Lidarsensoren (g+), allerdings noch nicht für Level-3-Funktionen. Mercedes-Benz und BMW bieten in Oberklassemodellen eine Level-3-Fahrfunktion an, bei der das Haftungsrisiko auf den Hersteller übergeht. Fahrer müssen das Verkehrsgeschehen nicht mehr permanent überwachen und können sich anderen Dingen widmen.

Lidar ist noch teuer

Valeo kam 2017 mit seiner ersten Lidar-Generation Scala auf den Markt. Heute ist die dritte Generation in der Fertigung. Den Scala-Sensor gibt es in einer Bauform für die Platzierung im Front-Grill sowie für eine Integration im Dachbereich.

In China mögen es viele Kunden, wenn die Sensoren oberhalb der Windschutzscheibe oder an den Seiten zu erkennen sind – sie belegen damit nach außen, dass ihr Auto über automatisierte Fahrfunktionen verfügt. In Europa geht die Tendenz zum Verstecken. So zeigte der Glashersteller AGC Automotive Europe auf der IAA 2025 eine Windschutzscheibe, hinter der sich ein Lidar positionieren lässt. Bei dem Konzept Wideye(öffnet im neuen Fenster) sitzt der Laserscanner dort, wo heute schon Kameras sitzen und auf der Innenseite der Rückspiegel hängt. AGC liefert auch das Glas vor dem Volvo-Lidar.


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