Die Anbauten im Detail
Um den Triebwerkslärm zu mindern, änderten die Forscher den Rand der Düse. Hinten an der Triebwerksgondel installierten sie ringförmig angeordnete Flächen. Diese Flächen verbessern die Vermischung der Luft aus dem Triebwerk mit der Außenluft.
An den Hinterkanten von Landeklappen und Spoilern bilden sich Luftwirbel, die wiederum Geräusche erzeugen. "Da haben wir poröse Kantenabschlüsse entwickelt" , berichtete Pott-Pollenske. Sie bestehen aus Metall- und Polyethylen-Schaum. Durch das Kantengeräusch an den Spoilern entsteht ein Geräusch, wenn die Spoiler ausgefahren sind.
Gleichzeitig öffnet sich die Tragflächenpartie hinter dem Spoiler nach unten. Diesen Spalt haben die Forscher durch Platten verschlossen. So kann sich der Schall nicht mehr nach unten ausbreiten.
Verkleidungsbleche am Fahrwerk
Am Fahrwerk sorgt die Luftströmung um die Fahrwerkstreben für Geräusche. Die DLR-Experten brachten hier Verkleidungsbleche mit rauer Oberfläche an. Diese Bleche unterdrücken die Turbulenzen und somit den Lärm. Außerdem wurden Hohlbolzen und Schraubenköpfe verkleidet, die sonst Pfeiftöne erzeugen können.


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Auf den Flügeln befinden sich Entlüftungsventile für die Treibstofftanks. Sie sorgen für den Abbau von Überdruck im Tank. Allerdings entstehen in den Vertiefungen Resonanzen und damit Töne. Das verhinderten die Wissenschaftler, indem sie kleine Dreiecksbleche, sogenannte Wirbelgeneratoren, vor den Öffnungen montierten, die die Luftströmung aus den Vertiefungen herausziehen.
Messbar weniger Fluglärm
Sämtliche Nachrüstungen stammen aus abgeschlossenen Projekten des DLR. Einige der Projekte hatte die Bundesregierung finanziert, andere die EU. Bei LNATRA flogen sie erstmals an einem Testflugzeug.
Die Wissenschaftler hatten zwar primär die lärmmindernde Wirkung im Auge, aber sie achteten auch darauf, die Anbauten möglichst klein und leicht auszulegen. Denn sie führen zu mehr Gewicht, damit zu höherem Spritverbrauch und zu höheren Kosten für die Fluggesellschaften. Airlines könnten das aber möglicherweise durch niedrigere Landegebühren ausgleichen, denn die bemessen sich an der Geräuschentwicklung eines Flugzeugs.
Die Flugversuche in Cochstedt verliefen erfolgreich. An den einzelnen Schallquellen konnten messbare Verbesserungen erreicht werden.



