Weltraumverteidigung: Space Force will einen Flugzeugträger fürs Weltall

Die US-Weltraumstreitkraft Space Force investiert in eine Art Flugzeugträger, der im Weltraum platziert wird(öffnet im neuen Fenster) und in dem sich ein oder mehrere Satelliten für den Ernstfall befinden. Dieser könnte entstehen, wenn ein Satellit durch Weltraumschrott oder Anti-Satellitenwaffen beschädigt oder zerstört wird. Besonders Russland und China werden von den USA in diesem Kontext als Bedrohung angesehen .
Die Space Force zeigte bereits mit dem Victus-Nox-Testflug im Jahr 2023(öffnet im neuen Fenster) , dass sie innerhalb von 27 Stunden eine Startvorbereitung abschließen kann. Dabei wurde ein Satellit in eine Nutzlastverkleidung eingekapselt und an die Alpha-Rakete von Firefly gekoppelt.
Im Ernstfall müsste ein Satellit innerhalb von kürzester Zeit auf der Erde mit Treibstoff versorgt, an eine Rakete gekoppelt und ins All geschickt werden. Ein Raketenstart ist jedoch abhängig von Umweltbedingungen wie dem Wetter, was den Start um mehrere Tage verzögern kann.
Orbital Carrier: Ein Flugzeugträger fürs Weltall
Mit einem sogenannten Orbital Carrier könnte dies schneller gehen. Dieser würde in einer Umlaufbahn vorpositioniert. Wenn ein neuer Satellit benötigt wird, könnte er schnell zum Einsatz kommen. Das private Raumfahrtunternehmen Gravitics arbeitet an einem solchen Konzept und könnte dafür 60 Millionen US-Dollar aus staatlichen Mitteln erhalten.
Der Orbital-Carrier "umgeht herkömmliche Startbeschränkungen und ermöglicht es den Betreibern von Raumfahrzeugen, bei Bedarf schnell einen Einsatzorbit zu wählen" , teilte Gravitics-Chef Colin Doughan mit.
Konkrete Angaben über die operativen Fähigkeiten eines solchen Satellitenträgers machte das Unternehmen nicht. Bekannt ist, dass das Modul die Satelliten isoliert, wodurch sie von der Weltraumstrahlung geschützt sind. Zudem werden ihre Batterien und ihre empfindliche Elektronik vor harten thermischen Zyklen bewahrt.
Da größere Satelliten für einen Betrieb von fünf bis zehn Jahren ausgelegt sind, benötigen sie entsprechende Mengen an Treibstoff. Durch den Weltraumträger würden die Satelliten, solange sie nicht in Betrieb sind, keinen unnötigen Treibstoff verbrauchen. Der Orbital-Carrier könnte zudem unabhängig immer wieder im Weltraum betankt werden, um seine Einsatzdauer zu verlängern. Schließlich ist unklar, wann er die Satelliten aussetzen wird. Zudem ist er durch seine Größe und Form einfacher zu betanken als herkömmliche Satelliten.
Ein möglicher Starttermin für eine Demonstrationsmission könnte im Jahr 2026 sein, auch wenn weder das Unternehmen noch die Space Force ein konkretes Datum nennen.



