Weltraumteleskop: Hubble bleibt noch einige Jahre aktiv
Es hat einen Geburtsfehler und immer wieder mal Schluckauf: Kürzlich hat es erneut ein technisches Problem beim Weltraumteleskop Hubble gegeben. Doch die Hubble-Wissenschaftler sagen, dass das Teleskop noch bis Mitte des kommenden Jahrzehnts einsatzfähig ist.

Angeschlagen, aber noch lange nicht aussortiert: Weltraumteleskop Hubble (Hubble Space Telescope, HST) soll noch bis Mitte der 2020er Jahre im Einsatz sein. Das geht aus einem technischen Bericht hervor. Er wurde nach dem Ausfall einer Kamera in Auftrag gegeben.
Anfang des Monats waren Probleme an der Wide Field Camera 3 (WFC3) aufgetreten. Die Techniker auf der Erde schalteten sie daraufhin ab. Die Kamera war 2009 im Zuge der Servicemission SM 4 im Austausch gegen den Vorgänger WFC2 installiert worden. Dieser hatte noch keine interne Korrektur des Spiegelfehlers von HST. Die ist in WFC3 integriert.
Die Hubble-Mannschaft will versuchen, die Kamera neu zu starten. Sollte das nicht funktionieren, verfügt WFC3 über redundante Systeme, die den Betrieb wieder ermöglichen sollen. Die anderen drei Instrumente funktionieren weiterhin.
"Im Moment liegt Zuverlässigkeit aller Subsysteme und Instrumente bei über 80 Prozent bis 2025", sagte Thomas Brown vom Space Telescope Science Institute im US-Bundesstaat Maryland dem auf Raumfahrtthemen spezialisierten US-Nachrichtenangebot Space.com. Selbst wenn WFC3 sich nicht mehr reaktivieren lasse, gebe es noch genug wissenschaftliche Projekte in der Warteschlange, um die anderen drei Instrumente des Weltraumteleskops auf absehbare Zukunft zu beschäftigen.
Im Herbst vergangenen Jahres war es schon einmal zu einem Ausfall von Hubble gekommen: Eines der Gyroskope oder Kreiselinstrumente war ausgefallen, konnte aber wenig später reaktiviert werden. Die Gyroskope sind für die Ausrichtung des Teleskops zuständig.
Hubble wurde 1990 von einem Spaceshuttle ins All gebracht. Doch schnell zeigte sich, dass das Teleskop kaum brauchbar war, weil es einen Fehler am Hauptspiegel hatte. 1993 brachten Astronauten ein Spiegelsystem an, das den Fehler korrigierte. Seither lieferte Hubble brauchbare Bilder.
HST sollte bereits 2007 durch das James Webb Space Telescope (JWST) ersetzt werden. Das Projekt verzögerte sich jedoch über die vergangenen Jahrzehnte mehrfach. Aktuell nennt die US-Raumfahrtbehörde Nasa 2021 als Starttermin.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Danke an alle Ingenieure, daß Ihr so großartige Arbeit leistet.
finde ich es hier positiv, wenn die geplante Laufzeit verlängert wird ....