Weltraumkommando: Bundeswehr macht gemeinsame Sache mit Weltraumdiktatur

"Das Imperium hat nichts falsch gemacht", denkt sich offenbar das Weltraumkommando der Bundeswehr und verkennt die damit verbundene Wirkung.

Ein IMHO von veröffentlicht am
Generalmajor Michael Traut des Weltraumkommandos, umrahmt vom galaktischen Imperium.
Generalmajor Michael Traut des Weltraumkommandos, umrahmt vom galaktischen Imperium. (Bild: Bundeswehr/BTB-concept)

Eine Republik wird von extremistischen Kräften erschüttert und zerfällt. Ein Diktator reißt die Macht an sich und festigt sie mit Terror an der Zivilbevölkerung, Kriegen und einem Genozid. Mit dieser sehr an die deutsche Geschichte erinnernden Entstehungshandlung des galaktischen Imperiums in Star Wars hat das Weltraumkommando der Bundeswehr offenbar kein Problem – und Generalmajor Michael Traut hält fröhlich eine Rede zwischen Stormtroopern und Red Guard.

Diese billige Idee – irgendwas mit Weltraum, haha, witzig – ist nicht nur bei der US-amerikanischen Space Force geklaut, sondern vor allem geschichtsvergessen. Zeigt sich damit doch erneut, dass die von Rechtsextremismusskandalen geplagte Truppe auch im Weltraumkommando nicht in der Lage ist, über ihre Außenwirkung nachzudenken. Denn Darth Vader, Stormtrooper und Imperiale Offiziere, deren Diensthosen verdächtig an die Hosen von Wehrmacht und SS erinnern, stehen den von der Bundeswehr nach außen vertretenen Werten eigentlich komplett entgegen.

Besser Star Trek als Star Wars

Anwesend waren die Truppen des galaktischen Imperiums zur Einweihung des Gebäudes des Weltraumkommandos in Uedem dank der German Garrison der 501st Legion. Dabei handelt es sich um einen Kostümverein von Star-Wars-Fans, die sich mit der dunklen Seite der Macht angefreundet haben. Wohl auch wegen der schönen Uniformen, die aber nicht von Hugo Boss stammen, sondern selbst geschneidert sind.

Zusätzlich zur Verkörperung des Imperiums befasst sich die 501st Legion mit karitativen Zwecken. Wie uns ein Sprecher des Weltraumkommandos auf Nachfrage bestätigte, wurden sie explizit zu der Einweihung eingeladen, um Spendengelder für die Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des Bundeswehrsozialwerks zu sammeln.

Das Motto derartiger Aktionen, "Bad Guys Doing Good", beschreibt wohl auch das Selbstverständnis der Bundeswehr besser als Tucholskys Aussage "Soldaten sind Mörder". Gut zu Gesicht steht das Motto aber auch dem Weltraumkommando nicht.

Das Kommando und auch der Rest der Truppe sollten sich künftig besser an Verteidigungsminister Boris Pistorius und dessen Bekenntnis zu Star Trek orientieren. Schließlich verteidigt die Sternenflotte in Star Trek die Föderation der Planeten, deren Hauptziel friedliche Koexistenz und gegenseitiger Austausch sind. Das passt doch deutlich besser zu einer demokratisch legitimierten Truppe einer Republik als das galaktische Imperium.

IMHO ist der Kommentar von Golem.de. IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach)

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supergut:) 11. Apr 2023

Käse zum Whine?

Sharra 08. Apr 2023

Wie gesagt, wenn das irgendwer macht: Sollen sie. Legoland? Klar logisch, ist eine...

VirusBlackBox 08. Apr 2023

Messengergruppen mit eindeutigen Inhalten sind keine Einzelfälle, sondern doch wohl...

mambokurt 08. Apr 2023

Mal dumm gefragt: wo hättest du denn 1952 Soldaten bekommen die nicht in der Wehrmacht...



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