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Wellenenergie: Seebewegung soll gleichmäßig Strom liefern

Mit frischem Geld will ein französisches Start-up seinen Wellengenerator in voller Größe bauen. 18 Monate ist eine kleine Version getestet worden.
/ Mario Petzold
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Der verkleinerte Prototyp musste sich mehr als ein Jahr im Praxistest beweisen. (Bild: Seaturns)
Der verkleinerte Prototyp musste sich mehr als ein Jahr im Praxistest beweisen. Bild: Seaturns

Das Start-up Seaturns(öffnet im neuen Fenster) in Bordeaux, nahe der französischen Atlantikküste, hat laut eigenen Angaben genügend Geld eingesammelt, um eine besondere Art von Stromgenerator, der Wellenbewegungen nutzt, in seiner schlussendlichen Größe fertigen zu können. Ein solches Gerät kann eine Leistung von 200 Kilowatt erreichen, als Netzwerk aus mehreren Hundert Einheiten könnte es mit großen Kraftwerken konkurrieren.

Dem Unternehmen zufolge wird durch die Kippbewegung bei Wellengang im Inneren Luft von einer Seite auf die andere bewegt. Dieser Luftstrom treibt direkt einen Generator an, der Strom erzeugt. Folgt man den gesammelten Daten aus dem 18 Monate langen Testlauf, erfolgt die Energiegewinnung wesentlich gleichmäßiger als bei Solar- oder Windkraftanlagen.

Viel Potenzial für Strom aus Wellenbewegungen

Noch ist aber ein langer Weg zu gehen. Der erste Prototyp in Originalgröße soll in einigen Wochen noch im Sommer 2025 fertiggestellt sein. Anschließend muss der Fertigungsprozess so gestaltet werden, dass die Wellengeneratoren in großer Stückzahl und zu realistischen Konditionen hergestellt werden können.

Dass die ersten Stromerzeuger gebaut werden, dürfte aber recht sicher sein. Mit Bpifrance, einer staatlichen Investitionsbank, und der Förderung durch die Europäische Union und durch eine staatliche Initiative Frankreichs wirkt die Liste der Unterstützer prominent besetzt.

Zumal das Potenzial für diese Art der Stromerzeugung hoch ist. Etwa die Hälfte der weltweiten Küstenlinien soll sich laut Seaturns für eine Installation eignen. Bis zu 2 Terawatt Leistung(öffnet im neuen Fenster) sollen auf diese Art bereitgestellt werden können, genug für ein Viertel der Weltbevölkerung.

Tausende Einheiten nötig

Wobei das bedeuten würde, dass zehn Millionen dieser Wellengeneratoren aktiv sein müssten. Für ein großes Kraftwerk allein müsste man schon mehrere Tausend davon kombinieren, was einer Fläche zwischen 10 und 20 Quadratkilometern entspricht.

Zumindest an Fläche mangelt es aber nicht. 360 Millionen Quadratkilometer sind die Ozeane groß, während die erwähnte Maximalleistung nur 40.000 Quadratkilometer erfordern würde.


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