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Wegen Autotalks-Übernahme: China leitet Kartelluntersuchung gegen Qualcomm ein

Der US-Konzern Qualcomm soll es versäumt haben, wichtige Angaben zur Übernahme des Chipanbieters Autotalks zu machen.
/ Mike Faust
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Im Jahr 2015 musste Qualcomm schon einmal eine Strafe wegen Kartellrechtsverstößen in China bezahlen. (Bild: Qualcomm)
Im Jahr 2015 musste Qualcomm schon einmal eine Strafe wegen Kartellrechtsverstößen in China bezahlen. Bild: Qualcomm

China hat eine kartellrechtliche Untersuchung gegen den US-amerikanischen Halbleiterhersteller Qualcomm eingeleitet. Wie Reuters berichtet(öffnet im neuen Fenster) , begründet die chinesischen Marktaufsichtsbehörde dies mit Unregelmäßigkeiten beim Kauf des israelischen Unternehmens Autotalks. Dieses bietet unter anderem Kommunikationschips für autonome Fahrzeuge an.

Die Behörde erklärte demnach, man prüfe, ob Qualcomm bestimmte Details der Übernahme von Autotalks nicht ordnungsgemäß offengelegt und dadurch gegen das chinesische Kartellrecht verstoßen habe. Der Konzern habe im Juni 2025 zwar die Übernahme von Autotalk bekannt gegeben, dabei aber keine Angaben zum Umfang der Transaktion oder zur Lösung von zuvor ungeklärten Streitfragen gemacht.

2024 erklärte Qualcomm noch, man werde das Kaufangebot für Autotalks zurückziehen, weil es nicht gelungen sei, rechtzeitig behördliche Genehmigungen zu erhalten. Im Jahr 2015 zahlte Qualcomm eine Geldstrafe in Höhe von 975 Millionen US-Dollar, um einen chinesischen Kartellrechtsfall beizulegen

Großteil des Qualcomm-Umsatzes kommt aus China

Parth Talsania, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Equisights Research, sagte Reuters: "Die Untersuchung verstärkt die allgemeine regulatorische Kontrolle von US-Chipherstellern in China."

Die Ankündigung der Kartelluntersuchung werde die Vorsicht von Anlegern hinsichtlich geopolitischer und regulatorischer Risiken verstärken, "da Qualcomm einen erheblichen Teil seines Umsatzes mit chinesischen Kunden aus den Bereichen Mobiltelefone und Automobilindustrie erzielt" . Im Jahr 2024 erzielte Qualcomm 46 Prozent seines Umsatzes in China.

Auch Nvidia wurde von der chinesischen Regierung bereits beschuldigt , gegen das Kartellrecht verstoßen zu haben. Analysten befürchten deswegen, dass sich die Spannungen zwischen den USA und China noch verschärfen könnten.


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