Webseiten gestört: Cyberangriff auf Polizei und Behörden
Die Webseiten etlicher Behörden und der Polizei sind immer wieder nicht zu erreichen. Behörden vermuten eine koordinierte Aktion.

Etliche offizielle Webseiten von Landesbehörden und der Polizei haben mit einem Cyberangriff zu kämpfen. So war das Landesportal von Sachsen-Anhalt sowie die Webseiten der Polizei in Brandenburg und Niedersachsen zeitweise am Dienstag nicht zu erreichen. Ähnliche Berichte gibt es aus Mecklenburg-Vorpommern und vom Bundesentwicklungsministerium.
Seit Dienstagvormittag seien online keine Serviceleistungen mehr möglich, sagte die Sprecherin des Polizeipräsidiums Potsdam, Beate Kardels, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Es handle sich wahrscheinlich um einen sogenannten DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service), also eine gezielte Überlastung angegriffener Server.
Das Landeskriminalamt Brandenburg führe die Ermittlungen wegen des Verdachts der Computersabotage, sagte die Sprecherin der Polizei. Die Systeme seien technisch angepasst worden, so dass ein Angriff reduziert werde. Es sei nach bisherigen Erkenntnissen nicht davon auszugehen, dass Daten abgeflossen seien.
Auf der gestörten Internetseite der Polizei Brandenburg hieß es teils: "Der Dienst ist vorübergehend abgeschaltet. Aufgrund von Wartungsarbeiten ist dieser Service aktuell nicht verfügbar. Wir sind in Kürze wieder für Sie da." Wann die Einschränkungen wieder behoben sind, war aber bislang nicht absehbar.
Russische Cybergruppe hinter den Angriffen vermutet
In Mecklenburg-Vorpommern waren unter anderem Webseiten der Ministerien, die öffentliche Homepage der Landespolizei und das MV-Serviceportal betroffen. Diese Internetseiten würden vom IT-Dienstleister des Landes, dem Datenverarbeitungszentrum (DVZ) M-V, bereitgestellt und technisch betreut, sagte Innen- und Digitalisierungsminister Christian Pegel (SPD).
"Unsere Fachleute arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung der Vorgänge und daran, weitere Angriffswellen zu verhindern. Sie haben erste Angreifer frühzeitig identifiziert und gesperrt und weitere technische Maßnahmen umgesetzt, um weitere Angriffe abzuwehren", so Pegel weiter.
Nach aktuellem Informationsstand des Computernotfallteams CERT M-V habe sich eine russische Cybergruppe auf Social-Media-Kanälen zu dem Angriff bekannt.
Sachsen-Anhalt spricht von "größerem Ereignis"
Ähnliches ist aus Sachsen-Anhalt zu hören. Dort wurde das Landesportal zeitweise lahmgelegt. Seit Dienstagfrüh seien die Webseiten der Ministerien und der nachgeordneten Behörden nicht erreichbar, teilte das Ministerium für Infrastruktur und Digitales mit. Auch hier geht man von einem DDoS-Angriff aus. Ein Sprecher von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sprach von einem "größeren Ereignis".
Der Angriff habe allerdings nicht nur Einrichtungen in Sachsen-Anhalt getroffen, sondern sei "scheinbar Teil einer deutschlandweiten Kampagne", hieß es aus dem Ministerium für Infrastruktur und Digitales in Magdeburg. Erst im Februar waren etliche Flughäfen per DDoS angegriffen worden.
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Ist doch nicht so, das man auf den Webseiten irgendwas machen könnte außer vielleicht die...
Wieso Hacking? Ich hab was von DDOS gelesen. Ganz easy und stumpf. Frag mich auch was die...
Wenn es um die Schuldfrage geht, sollte da mit besonderer Sorgfalt gearbeitet werden...