Web Rendering Engine: Qt-Initiative reaktiviert Webkit-Modul

Ein Teil des GUI-Frameworks Qt ermöglicht es Entwicklern, Webinhalte in ihren Anwendungen darzustellen. Lange Zeit ist dafür die Rendering-Engine Webkit genutzt worden. Dieses Modul wird aber wegen der vielen damit verbundenen Probleme nicht mehr weiterentwickelt. Stattdessen wird ein Modul auf Basis von Chromium genutzt. Ein Community-Team von Qt versucht nun aber, Webkit zurückzubringen und stellt eine Testversion davon bereit(öffnet im neuen Fenster) .
Diese Initiative verfolgt allerdings nicht das Ziel, das alte Webkit-Modul weiter zu pflegen. Es handelt sich vielmehr um eine Neuentwicklung auf Basis einer aktueller Version der Rendering Engine, die inzwischen hauptsächlich von Apple für seinen Safari-Browser gepflegt wird. Das neue Webkit-Modul in Qt soll dabei die gleichen Funktionen erhalten wie sein ideeller Vorgänger. Grundsätzliche Bedenken gegen diesen Neustart haben die Hauptverantwortlichen von Qt nicht(öffnet im neuen Fenster) .
Den Neustart eines Webkit-Moduls begründet der Entwickler Konstantin Tokarev(öffnet im neuen Fenster) hauptsächlich mit technischen Argumenten. So eigne sich Webkit besser als Chromium für eingebettete Systeme, da es weniger Arbeitsspeicher benötige. Ebenso seien die Binärdateien kleiner und das Webkit-Modul nutze Qt selbst zum Rendern. Chromium hingegen nutze das eigene System Skia, was eventuelle Portierungen auf andere Systeme deutlich erschweren könnte.
Darüber hinaus sei die Webkit-Anbindung in Qt sehr leicht veränderbar und lasse sich damit einfacher an besondere Bedürfnisse anpassen, als dies mit der Chromium-Anbindung der Fall ist. Die neue Webkit-Anbindung für Qt steht als technische Vorschau zum Download(öffnet im neuen Fenster) bereit. Noch fehlen aber einige Funktionen im Vergleich zum alten Modul.