Wearable des MIT: Stille Kommunikation in Gedankengeschwindigkeit

Wie die britische Zeitung The Telegraph berichtet(öffnet im neuen Fenster) , hat ein Forschungsteam ein Gerät entwickelt, mit dem sich Bewegungen der Sprachmuskulatur in Worte übersetzen lassen. Das Gerät namens Alterego wurde von einer Arbeitsgruppe am Massachusetts Institute of Technology (MIT) gebaut und soll das "weltweit erste nahezu telepathische Wearable" sein. Es soll die "stille Kommunikation in Gedankengeschwindigkeit" ermöglichen.
Es handelt es sich um eine Vorrichtung, die wie ein Hörgerät um die Ohren getragen wird. Schall- oder Vibrationswellen werden durch den Schädelknochen übertragen – auch Osteoakusis oder Knochenleitung genannt -, um unausgesprochene Wörter in Signale umzuwandeln.
Die Ohrhörer können(öffnet im neuen Fenster) winzige Bewegungen in den Mund-, Gesichts- und Stimmbandmuskeln der Benutzer erkennen. Die Entwickler bezeichnen diese Bewegungen als "stumme Sprache" . Diese wird von der Software dann in Worte umgewandelt.
Gedanken nicht lesen, aber erkennen
Die Technologie könnte laut MIT etwa Menschen mit durch Multiple Sklerose verursachten Sprachstörungen helfen, ihre Gedanken zu artikulieren. Das Gerät könnte auch verwendet werden, um die wortlose Kommunikation zwischen zwei Nutzern zu ermöglichen oder den Zugang zur Google-Suche oder KI-Technologien zu ermöglichen, ohne nach einem Smartphone zu greifen.
Laut dem Forschungsteam unterscheidet sich die Technologie von anderen Ansätzen wie neuronalen Schnittstellen, die auf der Erkennung von Gehirnwellen oder invasiven Implantaten beruhen, etwa bei den Gehirnchips von Neuralink , dem Unternehmen von Elon Musk, oder Hirnimplantaten aus China .
Alterego ist derzeit zu 90 Prozent genau, kann aber keine Gedanken lesen. "Es erkennt die Signale, die Benutzer an ihren Mund und ihre Stimmbänder senden, wenn sie bewusst, aber lautlos Worte formulieren. Es liest nicht die Gedanken, die im Kopf des Benutzers auftauchen" , erklärten die Entwickler.



