Anonymous als Haltung
"Wir sind keine Hackergruppe. Wir sind durchschnittliche Internetbürger", zitieren die Autoren aus einer Mitteilung von AnonOps nach der Operation Payback, mit der Anonymous jene ins Visier nahm, die Wikileaks von Spendeneinnahmen abschnitten. Man wollte nicht Hacker genannt werden, weil das für viele Außenstehende immer noch nach Kriminellen klingt - und weil viele der Teilnehmer eindeutig keine echten Hacker sind.
Was aber ist Anonymous nun? Man kann es als Organisationsform der Zukunft ansehen. Ohne Anführer, unberechenbar und ausdrücklich offen für alle, die mitmachen wollen. Man kann Anonymous auch als eine Haltung betrachten, als Ausdruck des Protests gegen eine Einschränkung oder gar Zensur der freien Meinungsäußerung, des freien Zugangs zu Informationen und der freien Kommunikation.
Autoren bemühen sich um kritische Haltung
An vielen Stellen ist dem Buch anzumerken, dass es innerhalb kürzester Zeit geschrieben wurde, nämlich zwischen Dezember 2011 und Januar 2012. Übergänge kommen abrupt, Einzelheiten etwa zur Geschichte der Guy-Fawkes-Maske werden in drei verschiedenen Abschnitten im Buch erklärt und in der chronologisch gehaltenen Aufzählung der Aktionen tauchen einige auf, deren Bedeutung für das Verständnis von Anonymous eher gering ist.
Dafür bemühen sich die Autoren um eine differenzierte, kritische Haltung, auch wenn sie selbst ganz offensichtlich fasziniert sind vom Potenzial der Armee der Namenlosen. Szene- und Fachbegriffe erklären sie dabei so, dass auch Laien sehr viel über Hacktivismus lernen, über den Zusammenprall von Verteidigern eines möglichst unregulierten Internets und denen, die diesen Raum beschränken wollen. Nebenbei erhalten die Leser einen Einblick in den rauen Humor der Anons.
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We are Anonymous: Das Aufbegehren der durchschnittlichen Internetbürger |
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Ich habe von Christian Stöcker schon das Buch "Nerd-Attack" gelesen (vernascht oder...
Da sind wir uns einig. Ohne die sigas, omos und sonstigen schillernden Regulars hier im...
Richtig. Und das ist auch gut so. Entweder fehlt in diesem Satz ein Wort oder er enthält...
"am Ende der Sache nur schaden" Welcher Sache?