WatchOS 3.0 bringt viele kleine und sinnvolle Änderungen
Neben den großen Änderungen mit dem Dock bringt WatchOS 3.0 zahlreiche kleinere und sinnvolle Neuerungen. Doch auch diese sind nicht ohne Kompromisse, sei es bei der Leistung oder durch den Wegfall alter Funktionen. Wer früher viel mit Apps gearbeitet hat, der wird sich beim Wischen von unten auf dem Glas des Uhrendisplays wundern. Wie bereits erwähnt, sind die Checks alias Glances ersatzlos gestrichen worden. Die installierten Miniversionen der Apps finden sich im unteren Bereich nicht mehr.
Stattdessen gibt es eine Funktion, die an das Kontrollzentrum von iOS angelehnt ist - eine willkommene Angleichung an das Smartphone-Betriebssystem. Über sechs leicht bedienbare Symbole kann der Anwender beispielsweise schnell sein verlegtes Smartphone anpingen, sofern es in Reichweite ist. Das piept dann einmalig recht laut.
Zudem lassen sich der Flugmodus, der Ruhe- sowie der Nachtmodus aktivieren. Wie gehabt, gilt das für Smartphone wie Smartwatch gleichermaßen, wobei sich dies bei Bedarf durchaus entkoppeln lässt. Zwei weitere Schaltflächen gibt es für Airplay und die Anzeige der Akkukapazität. Letzteres erscheint manchen unnötig und wir bräuchten sie eigentlich nicht, denn wir verwenden dafür immer eine Komplikation. Es gibt aber Anwender, die nicht dauerhaft die Akkukapazität auf dem Zifferblatt sehen wollen. Dafür ist die Alternative gedacht und gut.
Zifferblätter und andere Kleinigkeiten
Apple bietet einige neue Zifferblätter, sogenannte Watch Faces, an. Die machen in den meisten Fällen vor allem mehr Spielereien möglich. Sehr hübsch ist beispielsweise, dass sich zu Micky Maus jetzt die Dame gesellt: Minnie Maus. Zudem können beide neuerdings die Uhrzeit ansagen. Beide variieren etwas in der Ansage, wünschen gute Nacht oder lachen fröhlich. Eine schöne, durchaus aufmunternde Funktion, die andere Zifferblätter nicht haben.
Die Lautstärke ist für einen ruhigen Raum durchaus hoch. Wir wünschten uns, dass die Apple Watch das Mikrofon zur Lautstärkebeurteilung nutzen würde, so wie bei Displays der Helligkeitssensor verwendet wird. Beim normalen Straßenlärm stört die Lautstärke nicht. Die Sprachausgabe ist eigentlich durchaus eine praktische Funktion und das nicht nur für Sehbehinderte, sie ist aber nicht ganz ohne Probleme. Mitunter reagieren Minnie und Micky einfach nicht auf das Antippen. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt: Mitunter braucht die Uhr etwas, um die Stimme zu laden. Danach stabilisiert sich die Uhr aber in aller Regel.
Von diesen Zifferblättern gibt es vor allem für Aktivitäten einige angenehme neue Variationen. Der Anwender sieht besser auf den ersten Blick, wie weit sein tägliches Aktivitätsprogramm schon fortgeschritten ist - eine willkommene, aber auch nicht bahnbrechende Ergänzung.
Ein paar Standardeinstellungen werden verändert
Zu den Änderungen mit geringen Auswirkungen gehört das standardmäßige Deaktivieren der Screenshotfunktion. Mit älteren WatchOS-Versionen passierte es uns immer wieder, dass wir versehentlich einen Screenshot von der Uhr machten. Da reichte nämlich das gleichzeitige Drücken beider Tasten. Beim Testen von WatchOS 3.0 wunderten wir uns deswegen erst einmal, warum die Screenshotfunktion nicht mehr arbeiten wollte. Wir haben sie in den Einstellungen deswegen gleich wieder aktiviert.
Ebenfalls deaktiviert wurde bei uns Time Travel. Mit der Krone konnte der Anwender damit in die eigene Termin-Zukunft schauen. Uns ist das nicht sofort aufgefallen, weil wir die Funktion nicht genutzt haben. Wer sie braucht, hat sie fix wieder aktiviert.
Die Aktivitätsanzeige hat Apple neu sortiert. Die Informationen sind deutlich kompakter und schneller im Zugriff als vorher. Zur Aktivitätsanzeige gehört eine separate Atmungs-App, die den Nutzer dazu bringen soll, sich ab und an für eine kurze Zeit mit einer Atemübung zu entspannen. Anschließend gibt es einen Pulswert für die Entspannungsübung. Eine schöne Ergänzung für gestresste Anwender, die für eine kurzzeitige Entspannung eine Erinnerung brauchen.
Den Notruf testet man lieber nicht
Die Notruffunktion durch das Drücken der Seitentaste haben wir nicht ausprobiert und wir warnen auch ausdrücklich davor, einen Test durchzuführen, der mit einem langen Drücken der Seitentaste ermöglicht wird. Das anlasslose Anwählen einer Notrufnummer ist in Deutschland strafbar. Wir vertrauen hier Apple, dass die Funktion entsprechend der Dokumentation arbeitet, und beschränken uns auf eine Beschreibung im Detail. Was Apple hier ermöglicht, ist nämlich nicht selbstverständlich: Apples Notruffunktion wählt automatisch die richtige Notrufnummer eines Landes. Das ist eine sinnvolle Funktion, da vielen gar nicht bewusst ist, welches Chaos hier international herrscht.
Und Apple hat sich noch mehr Gedanken gemacht. Der Notruf kann auch gleichzeitig den Standort senden und das selbst dann, wenn sich der Anwender weiter bewegt, etwa in einem Zug. Das hilft dem Verletzten und Rettungsstellen, die häufig Smartphone-Nutzer nicht korrekt orten können. Im Notfall ignoriert die Apple Watch die persönlichen Einstellungen zum Datenschutz. Wir denken aber, dass dieser besondere Einsatzzweck dieses Mittel rechtfertigt. Die Notruffunktion ist standardmäßig aktiv, kann aber auch deaktiviert werden.
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Außerhalb des Docks wird es unangenehm | Die Verwaltungs-App für WatchOS 3.0 wurde verbessert und iMessage an iOS angeglichen |
Mit meiner bin ich seit nun immerhin 1,5 Jahren durchaus zufrieden. Klar könnte manches...
Es kommt auf die Mechanik der Uhr an. Wenn man beide Zeiger getrennt bewegen kann, kann...
Ich würde es nicht Statussymbol nennen. Es ist Schmuck, der ein...
Nein, es geht nicht um den Gegenstand an sich, sondern dass der Erwerb demonstriert...