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Rechenzentrum: Microsoft testet Brennstoffzellen für Notstrom

In einem US-Rechenzentrum hat Microsoft erfolgreich die Nutzung von Brennstoffzellen anstelle von Dieselgeneratoren für den Notstrom getestet.
/ Andreas Donath
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Brennstoffzellen in Schiffscontainern (Bild: Microsoft)
Brennstoffzellen in Schiffscontainern Bild: Microsoft

Microsoft hat in seinem Rechenzentrum in Latham, Bundesstaat New York, ausprobiert, ob sich Backup-Stromgeneratoren auch mit Brennstoffzellen realisieren lassen. Bislang werden Dieselaggregate vorgehalten, um bei Netzausfällen eine Notstromversorgung aufrechtzuerhalten. Nicht nur Rechenzentren, sondern auch Einrichtungen kritischer Infrastrukturen wie beispielsweise Krankenhäuser nutzen dieselbetriebene Stromgeneratoren, um für Notfälle gewappnet zu sein.

Microsoft hat sich dazu verpflichtet, bis 2030 klimaneutral zu werden(öffnet im neuen Fenster) und will deshalb auch auf den Einsatz von Dieselkraftstoff verzichten.

Einem Blogeintrag(öffnet im neuen Fenster) zufolge testet das Unternehmen Brennstoffzellen mit Protonenaustauschmembran (PEM). Der Test in Latham zeigte dem Beitrag zufolge, dass die erforderliche Strommenge in Höhe von drei Megawatt auf diese Weise erzeugt werden kann.

Das Brennstoffzellensystem stammt vom Hersteller Plug, der 18 Brennstoffzellen in zwei Schiffscontainer einbaute. Bei dem für den Test verwendeten Wasserstoff handelte es sich um ein Nebenprodukt, das bei der industriellen Herstellung von Chlor und Natriumhydroxid anfällt. Microsoft will künftig jedoch Wasserstoff nutzen, der durch Wind- und Sonnenenergie mithilfe von Elektrolyseuren gewonnen wird.

2020 wurde die Technik im Kleinen getestet

Im Juni 2020 testete Microsoft bereits eine kleinere auf Brennstoffzellen basierende Stromversorgung. Das damals zur Notstromversorgung getestete Brennstoffzellensystem hatte eine Leistung von 250 Kilowatt und versorgte zehn Server-Racks über eine Dauer von 48 Stunden mit Strom.

Den Bedarf, um ein ganzes Rechenzentrum bei einem sehr langen Stromausfall tatsächlich über 48 Stunden mithilfe von Brennstoffzellen mit Strom zu versorgen, schätze Microsoft auf rund 100 Tonnen Wasserstoff, teilte das Unternehmen 2020 mit .


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