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Washington Post: Jeff Bezos schreibt seiner Zeitung Berichterstattung vor

Die Washington Post soll künftig mehr über freie Märkte und freie Meinungen berichten. Laut Jeff Bezos sind dies amerikanische Werte.
/ Oliver Nickel
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Jeff Bezos ist reich und kann Meinungen vorschreiben. (Bild: Saul Loeb / Contributor für Getty Images)
Jeff Bezos ist reich und kann Meinungen vorschreiben. Bild: Saul Loeb / Contributor für Getty Images

Der Amazon-Gründer und Tech-Milliardär Jeff Bezos besitzt auch die renommierte US-Zeitung Washington Post. Offenbar will er künftig stärker in deren redaktionelle Arbeit eingreifen. Auf X(öffnet im neuen Fenster) hat er sich zu seinen Plänen geäußert. Es sollen täglich zwei Themengebiete möglichst positiv betrachtet und darüber berichtet werden, darunter persönliche Freiheiten und freie Märkte. Die Washington Post soll regelmäßig positiv gestimmte Meinungsstücke dazu verfassen und in der Meinungssektion der Zeitung veröffentlichen.

"Wir werden natürlich auch andere Themen abdecken" , schreibt Bezos auf X. "Aber konkurrierende Standpunkte zu diesen Themen werden von anderen veröffentlicht werden." Für Bezos sei es ein großer Teil der amerikanischen Identität, Freiheit in der Wirtschaft und überall anders genießen zu dürfen.

"Es ist extrem lustig. Sie haben den Mumm über persönliche Freiheiten zu sprechen und dann bestimmen Sie, dass jeder für Sie arbeitende Schreiber Ihre Meinung nachplappert" , kommentiert jemand Bezos' Post.

Freiheit mit Vorschrift begründen

Der Amazon-Gründer hat laut eigener Aussage David Shipley, den Chef des Meinungsressorts, gefragt, ob er die Meinungsseite unter besagten Auflagen weiterführen kann. "Ich habe ihm nahegelegt, dass seine Antwort am besten ein festes Ja sei" , schreibt Bezos. "Nach reiflicher Überlegung entschied David sich, abzutreten." Die neue Ausrichtung sei ein enormer Wechsel und keine einfache Aufgabe.

"Ich bin sicher, dass freie Märkte und persönliche Freiheitsgedanken richtig für Amerika sind" , schreibt Bezos. "Ich glaube auch, dass diese Ansichten im aktuellen Markt der Ideen und der Berichterstattung unterrepräsentiert sind."

Die Washington Post wird von Portalen wie Allsides.com(öffnet im neuen Fenster) als eher linksgerichtet eingeschätzt. Nach der Übernahme durch Bezos verlor das Blatt zahlreiche Abonnenten und fiel durch diverse, möglicherweise persönlich motivierte Ansagen durch den Besitzer auf.


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