Ware nicht geliefert: Betrüger hacken Tausende Webshops und kassieren Millionen

Forscher des Cybersicherheitsunternehmens Human haben eine mindestens seit 2019 laufende Betrugskampagne namens Phish 'n' Ships aufgedeckt. Dabei kompromittierten die Angreifer unter Ausnutzung bekannter Sicherheitslücken eine Vielzahl legitimer Onlineshops, um auf eigene Fake-Shops umzuleiten und gefragte Produkte anzubieten, die den Käufern jedoch niemals geliefert wurden.
Wie die Forscher in einem Blogbeitrag(öffnet im neuen Fenster) erklären, infiltrierten die Betrüger dafür im Laufe der Jahre mehr als 1.000 bestehende Webshops und bauten zugleich 121 eigene Fake-Shops auf, die über eine von insgesamt 14 IP-Adressen erreichbar sind.
Die angebotenen Produkte seien zudem gezielt um Metadaten ergänzt worden, um bei Suchmaschinen wie Google ein besseres Ranking zu erzielen und die betrügerischen Angebote für möglichst viele Verbraucher auffindbar zu machen, heißt es in dem Blogpost.
Ziel der Kampagne war es, die Käufer um ihr Geld und ihre Zahlungsinformationen zu bringen. Offenkundig hatten die Angreifer damit Erfolg: Die Forscher schätzen die Höhe der Schäden, die "Hunderttausenden von Verbrauchern" in den letzten fünf Jahren durch Phish 'n' Ships entstanden sind, auf "mehrere zehn Millionen Dollar" .
Kampagne eingedämmt, Bedrohung bleibt
Die Kampagne konnte nach Angaben der Forscher in Kooperation mit Strafverfolgungsbehörden und den Zahlungsdienstleistern, über die die betrügerischen Käufe abgewickelt wurden, eingedämmt werden. Die Konten der Angreifer seien von den Plattformen der Zahlungsanbieter entfernt worden, heißt es. Zudem seien die betrügerischen Produktangebote seit Oktober 2024 nicht mehr über Google auffindbar.
Dennoch warnen die Forscher, dass die Angreifer mit hoher Wahrscheinlichkeit neue Wege erkunden werden, um ihre betrügerischen Aktivitäten fortzuführen. Um Phish 'n' Ships vollständig zu vereiteln, bedürfe es eines hohen Maßes an Wachsamkeit. Verbraucher werden angesichts besonders lukrativ erscheinender Angebote im Internet ermahnt: "Wenn etwas zu gut erscheint, um wahr zu sein, ist es das mit großer Wahrscheinlichkeit auch" , so das Forscherteam.



