Gamestop-Aktienhandel als Meme
Angetrieben wird die massive Nachfrage nach den Aktien von Gamestop, AMC und anderen vor allem durch das Reddit-Forum Wallstreetbets. Das Forum beschreibt sich selbst als "4Chan auf einem Bloomberg Terminal" und die Nutzer nennen sich teilweise selbst Retards (Vollidioten). Erklärtes Ziel dabei ist es, den Finanzmarkt mit seinen eigenen Mitteln zu trollen und dabei Hedgefonds in die Pleite zu treiben, die auf fallenden Kurse von Gamestop gewettet haben.
Dabei stellten sie sich gegen sogenannte Shortseller wie Citron Research und Melvin Capital, die massiv auf fallende Kurse der besagten Unternehmen gewettet hatten. Dargestellt wird dies etwa mit einem Meme, das das Maskottchen des Forums zeigt, wie es auf das Logo von Melvin Capital uriniert.
Durch die massiv gestiegenen Kurse mussten die Shortseller ihre Positionen nun vorzeitig auflösen und machten damit teilweise große Verluste. Laut der Financial Times lag der Verlust von Melvin Capital demnach allein im Januar bei 53 Prozent und damit bei rund 4,5 Milliarden US-Dollar.
Die Tätigkeiten der Beteiligten Hobby-Anleger in ihrem vermeintlichen Kampf gegen Hedgefonds-Manager beschränkt sich aber offenbar nicht nur auf die Teilnahme am Finanzmarkt. So hat der Investor Steve Cohen seinen Twitter-Account gelöscht und dies mit Bedrohungen gegen seine Person und seine Familie begründet, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Cohen hatte Melvin Capital mit frischen Kapital ausgetattet.
Profite auch an der Wallstreet
Darüber hinaus sind die mit den Spekulationen gegen die Shortseller verbundenen Gewinne eben nicht nur den Einzelanlegern vorbehalten, sondern steigern auch das Vermögen klassischer Finanzinvestoren der Wallstreet. So hatte etwa Black Rock den Wert seiner Gamestop-Aktien um 700 Prozent auf fast 1,4 Milliarden US-Dollar steigern können, wie Business Insider berichtet.
Ähnliches gilt für den Privatinvestor Michael Burry, der dank Leerverkäufen massiv von der Immobilienkrise im Jahr 2007 profitiert hatte. Ebenso konnte einer der größten Eigner von Schuldanleihen von AMC, der Finanzinvestor Silver Lake, diese in Eigenkapital umwandeln. Dabei handelt es sich laut dem Wall Street Journal um rund 600 Millionen US-Dollar und damit rund 10 Prozent der gesamten Schulden von AMC. In dem Bericht wird darüber spekuliert, dass Silver Lake dank der Kursgewinne von AMC diese Umwandlung selbst für einen stattlichen Gewinn nutzen konnte.
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Wallstreetbets: Handel mit Gamestop-Aktien weiter eingeschränkt |
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Das waren sie schon vor 25 Jahren. Kommt halt drauf an ob das Unternehmen (stark) wächst...
Na ja so funktioniert das halt mit Ponzi, wenn das dann in der Bildzeitung steht, sind...
Viel lustiger wird es, wenn die Investoren von AMC richtig übel auf die Nase fliegen. Ein...
Diamondhands lets goo. Finde die gesamte Reddit-Aktion genial, da werden mal langsam die...
Na da bin ich aber maximal beruhigt. Danke, Robinhood. Ihr habt auch nur Gutes im Sinn.
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