Kosten sparen und Klima schützen
Wenn die Abwärme der Industrie in ganz Deutschland konsequent genutzt würde, könnten Unternehmen nach Berechnungen der Dena 5 Milliarden Euro pro Jahr an Energiekosten sparen - und ihre CO2-Emissionen um jährlich 37 Millionen Tonnen senken.
Eine andere Idee zur klimaneutralen Wärmeversorgung soll ebenfalls in der Hansestadt erprobt werden, ebenfalls mit öffentlicher Förderung und großem Potenzial. Der stadteigene Versorger Hamburg Energie will das erste geothermische Wärmenetz in der Metropolregion realisieren und ist überzeugt, dass es später als Blaupause für weitere Standorte in Schleswig-Holstein und Niedersachsen dienen kann.
Das norddeutsche Becken eignet sich sehr gut für die Nutzung von Geothermie, wie Erkundungen ergeben haben. Deshalb wurde in den vergangenen zehn Jahren ein Plan entwickelt, um das gewaltige unterirdische Energiepotenzial zu erschließen.
Erdwärme im Gestein speichern
Ein Thermalwasser-Reservoir in rund 3.500 Meter Tiefe soll für eine stetige Wärmezufuhr sorgen. In den Sommermonaten wird überschüssige Wärme in einem oberflächennahen Aquifer zwischengespeichert, also in einer Gesteinsschicht mit Grundwasser. In diesem Fall handelt es sich um salziges Wasser, das sich nicht zur Trinkwassergewinnung eignet.
Deshalb soll es als Speicher für Erdwärme dienen, die dann vor allem im Winter abgerufen wird. Ein Prototyp so eines Aquifer-Speichers wurde in Hamburg bereits erfolgreich getestet. Wie eine Nahwärme-Versorgung auf Basis dieser erneuerbaren Energiequelle aussehen könnte, soll ein Praxistest auf der Elbinsel Wilhelmsburg zeigen. Die nun geplante betriebliche Einbindung so eines Speichers in ein Wärmenetz ist eine der Innovationen für die Integrierte Wärmewende Wilhelmsburg (IW3).
So heißt das Konzept, mit dem sich der städtische Versorger als einer von rund 90 Teilnehmern beim Ideenwettbewerb Reallabore für die Energiewende beworben hatte, der vom Bundeswirtschaftsministerium ausgeschrieben wurde - und nun zu den Gewinnern gehört. Ergänzt wird die Wärmewende-Idee durch weitere regenerative Energiequellen und Speicher, beispielsweise Power-to-Heat-Anlagen, um auch die Sektorenkopplung zu gewährleisten.
"Mit unserem Projekt zeigen wir den Weg zu einer dezentralen Wärmeversorgung auf, die ohne fossile Energien auskommt und das zu sozialverträglichen Preisen", erklärt Michael Prinz, Geschäftsführer von Hamburg Energie. "Es spiegelt die komplexen Anforderungen an die regenerative Energieversorgung von Quartieren wider, in denen Wohnen, Dienstleistungen, Gewerbe und Mobilität vereint sind. Durch seine Skalierbarkeit ist es bestens auf andere Städte in Deutschland übertragbar."
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Wärmewende: Besser, als die Elbe zu heizen | Nahwärme aus dem Energie-Bunker |
Wenn wirklich 25.000 Haushalte an dieses besagte Unternehmen angeschlossen werden und...
GT ist leider auch nicht die Wunderlösung, eventuell sogar das Problem der Zukunft...
Gibt es doch schon seit Jahrzehnten: Jenni Sonnenhaus. Ist aber deutlich teurer als ein...
Alles klar, vielen Dank :)
Jop steht sogar so im Artikel: "Zum IW3-Konzept gehört, die Wärme verschiedener Erzeuger...