Wärmeversorgung: Berlin baut Thermoskanne gegen Gasnotstand

Der Versorger Vattenfall baut in Berlin einen riesigen Warmwasserspeicher, um Häuser im Winter heizen zu können. Das könnte beim möglichen Gasnotstand helfen.

Artikel veröffentlicht am , Michael Linden
Wärmespeicher in Berlin
Wärmespeicher in Berlin (Bild: Vattenfall)

Auf dem Gelände des Vattenfall-Heizkraftwerks Reuter im Berliner Bezirk Spandau entsteht ein 45 Meter hoher und 43 Meter breiter Turm, der rund 56 Millionen Liter heißes Wasser fassen soll. Das Heizkraftwerk ist für die Wärmeversorgung privater und gewerblicher Nutzer zuständig, die per Fernwärme heizen.

Die Associated Press berichtet, dass der Strom aus Solar- und Windkraftwerken genutzt wird, um das Wasser fast auf Siedetemperatur zu bringen. Die Anlage ist als Speicher gedacht: Wenn das Angebot erneuerbarer Energien die Nachfrage übersteigt, wird diese zum Erhitzen des Wassers genutzt. Die Wärme kann dann freigesetzt werden, wenn sie benötigt wird.

Die Anlage soll dem Bericht zufolge rund 50 Millionen Euro kosten. "Bei einer thermischen Leistung von 200 Megawatt kann der Speicher 13 Stunden lang Wärme liefern - sogar bei sehr kalter Witterung", so Tanja Wielgoß, Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme Berlin AG.

Warmwasser als Akku

Im April 2023 soll der nach Angaben von Vattenfall größte Wärmespeicher Deutschlands den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Im Juli 2022 beginnt Vattenfall mit der Erstbefüllung des Speichers. Das Wasser muss teilentsalzt und entgast werden, um den Verschleiß im Berliner Stadtwärmenetz zu reduzieren, teilte das Unternehmen mit. Die Erstbefüllung wird rund zwei Monate in Anspruch nehmen.

Das aufbereitete Fernheizwasser muss dann in das Berliner Stadtwärmenetz mit über 2.000 Kilometer Rohrleitungen eingespeist werden, damit wiederum der Wärmespeicher aus dem Netz heraus befüllt werden kann. Hierfür ist insbesondere das Betreiben der Wasseraufbereitungsanlagen an den Kraftwerksstandorten Reuter West und Klingenberg von Bedeutung.

Die Vattenfall Wärme Berlin AG versorgt rund ein Drittel der Berliner Gebäude mit Stadtwärme.

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Wary 07. Jul 2022

Läuft doch alles wie von den zundlern in Washington geplant. Russland und Ukraine werden...

Stimmy 06. Jul 2022

Das Problem ist: Es mag da 60 bis 80 Grad warm sein. Aber auch nur, weil das Gestein eine...

__M 06. Jul 2022

Nürnberg hat auch einen 33 Mio Liter Speicher - seit 2014. Vattenfall ist also spät dran.

krafel 06. Jul 2022

Tja, solche Egoisten, die da dauern rumjammern wegen des Gases, haben damit natürlich ein...



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