Wächtermodus: Tesla-Kameras lassen sich aus der Ferne streamen

Tesla-Fahrer können künftig die Außenkameras ihrer Fahrzeuge direkt von ihrem Smartphone aus nutzen. Ob das mit der DSGVO vereinbar ist?

Artikel veröffentlicht am ,
Die Außenkameras von Teslas lassen sich demnächst per Smartphone streamen.
Die Außenkameras von Teslas lassen sich demnächst per Smartphone streamen. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Der umstrittene Wächtermodus der Tesla-Fahrzeuge lässt sich künftig auch über die Tesla-App nutzen. Die Funktion sei mit einem neuen Software-Update aktiviert worden, berichtete das US-Portal Electrek.co. Damit lassen sich die Kameraaufnahmen des geparkten Autos direkt auf das eigene Smartphone streamen. Die Funktion erfordert das zusätzliche Konnektivitätspaket Premium, das 10 Euro im Monat kostet.

Nach Angaben von Electrek ist die Funktion vorläufig nur für iOS-Geräte verfügbar. Wann die Freigabe für Android-Geräte erfolge, sei unklar. Laut Tesla ist die Verbindung zwischen Auto und App vollständig verschlüsselt, so dass auch der Autohersteller keinen Zugriff auf die Kamerabilder hat.

Videoüberwachung muss erkennbar sein

Ob der sogenannte Sentry Mode mit der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vereinbar ist, dürfte fraglich sein. Denn auf diese Weise könnten Tesla-Fahrer öffentliches Gelände aus der Ferne überwachen, ohne dass dies für aufgenommene Personen erkennbar ist. Der Videostream der App ließe sich zudem mitschneiden und abspeichern.

Schon die Nutzung des Wächtermodus ist datenschutzrechtlich problematisch. Hier überwachen acht Kameras den Bereich um das Fahrzeug kontinuierlich auf mögliche Sicherheitsbedrohungen. Bereits im Stand-by werden die Videoaufnahmen in einer Dauerschleife von 60 Minuten vorläufig gespeichert, und zwar auf einem USB-Stick des Tesla-Nutzers.

Für eine Videoüberwachung oder gar eine dauerhafte Speicherung der Daten muss nach Angaben des Bundesdatenschutzbeauftragten ein "berechtigtes Interesse" der Verantwortlichen vorliegen. Dabei muss auf den Umstand der Überwachung "frühestmöglich hingewiesen werden".

Bislang erfolgt der Hinweis bei Tesla-Autos erst dann, wenn der Wächtermodus eine Bedrohung erkennt und in den "Warnung-Zustand" umschaltet. Dies passiere beispielsweise, wenn sich jemand an das Fahrzeug lehne, heißt es im Handbuch. Auf dem Touchscreen über der Mittelkonsole wird dann eine Meldung angezeigt, dass die Kameras das Ereignis aufzeichnen.

Wegen der intensiven Datennutzung ist Tesla im vergangenen Jahr bereits der Big-Brother-Award verliehen worden. Dabei monierten die Preisverleiher unter anderem die umfassende Überwachung von Umgebung und Insassen durch die Tesla-Fahrzeuge.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Weitsicht0711 01. Nov 2021

Mir geht es um die Sache, daher finde ich es auch bei anderen Hersteller für verwerflich.

Weitsicht0711 01. Nov 2021

Nö, von der Rechtslage werden nicht Täter geschützt sondern alle Menschen die dies...

Weitsicht0711 01. Nov 2021

Ich weiß nicht ob es Ihnen bewusst ist, aber sie bezichtigten mich gerade öffentlich...

Thorgil 01. Nov 2021

Dashcams sind nicht verboten. Ich glaube dir fehlt da einiges an Rechtswissen.



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Direkte-E-Fuel-Produktion  
Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss

Der Sportwagenhersteller will künftig E-Fuels direkt im Fahrzeug produzieren. Dazu übernimmt Porsche das strauchelnde Start-up Sono Motors.
Ein Bericht von Friedhelm Greis

Direkte-E-Fuel-Produktion: Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss
Artikel
  1. BrouwUnie: Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis
    BrouwUnie
    Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis

    Tesla hat, wie von Elon Musk versprochen, nun eine eigene Biermarke im Angebot und verkauft drei Flaschen für knapp 90 Euro.

  2. Google: Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt
    Google
    Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt

    Eine wohl undokumentierte API-Änderung führte zu der Acropalypse-Sicherheitslücke. Das Problem dabei ist Google schon früh gemeldet worden.

  3. Sprachmodelle: Warum ChatGPT so erfolgreich ist
    Sprachmodelle
    Warum ChatGPT so erfolgreich ist

    KI-Insider Wie erklärt sich der Erfolg von ChatGPT, obwohl es nur eines von vielen Sprachmodellen und leistungsstarken KI-Systemen ist? Drei Faktoren sind ausschlaggebend.
    Von Thilo Hagendorff

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • ASUS VG27AQ1A QHD/170 Hz 269€ • Crucial P3 Plus 1 TB 60,98€ • ViewSonic VX3218-PC-MHDJ FHD/165 Hz 227,89€ • MindStar: be quiet! Pure Base 600 79€ • Alternate: Corsair Vengeance RGB 64-GB-Kit DDR5-6000 276,89€ und Weekend Sale • Elex II 12,99€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /