W.Afate: Afrikanischer 3D-Drucker aus alter Hardware

Viel Elektronikschrott aus den Industrieländern landet in Afrika, wo er unter zum Teil haarsträubenden Bedingungen wiederverwertet wird. Afate Gnikou zeigt, dass es auch anders geht: Er hat aus alter Hardware einen 3D-Drucker gebaut.
W.Afate nutzt als Druckverfahren die Schmelzschichtung (Fused Deposition Modeling, FDM). Das Gehäuse eines alten Computers bildet den Rahmen für den 3D-Drucker. Die Motoren, Bänder und Schienen aus Druckern, Fotokopierern und Scannern dienen als Antrieb für den Druckkopf und die Arbeitsplattform. Beide bewegen sich auf zwei Achsen gegeneinander, der Kopf kann zudem in der Vertikalen bewegt werden. Die Steuerung übernimmt ein Arduino-Board.
Einige Teile habe er noch dazukaufen müssen, sagte Gnikou dem Fernsehsender Euronews(öffnet im neuen Fenster) . Der ganze 3D-Drucker habe ihn nicht mehr als 100 US-Dollar gekostet. Der W.Afate ist Open Source.
Elektroschrott sinnvoll nutzen
Afate stammt aus Lomé, der Hauptstadt des westafrikanischen Landes Togo. Dort arbeitet er am Hackerspace Woelab mit. Mit dem Projekt(öffnet im neuen Fenster) will er zum einen zur Entwicklung in Afrika beitragen. Zum anderen will er auf das Problem mit dem Elektroschrott aufmerksam machen sowie diesen sinnvoll nutzen.
Afate hat mit seinem 3D-Drucker an der International Space Apps Challenge der US-Raumfahrtbehörde Nasa teilgenommen. Seine Idee: Statt nach Afrika sollte der Elektroschrott lieber auf einen anderen Planeten, etwa den Mars, transferiert werden, um eine Kolonisierung vorzubereiten: 3D-Drucker könnten aus dem Elektroschrott und vorhandenen Materialien weitere 3D-Drucker und Basen bauen. Das Konzept hat ihm eine ehrenhafte Erwähnung(öffnet im neuen Fenster) eingebracht.



