VW-Softwareentwicklung: Bentley-Vorstand Bosch soll Cariad führen

Konzernchef Oliver Blume wagt einen Neustart bei der Softwaresparte von VW. Das betrifft nicht nur die Vorstandsposten bei Cariad.

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Der bisherige Produktionsvorstand von Bentley, Peter Bosch, soll künftig Cariad führen.
Der bisherige Produktionsvorstand von Bentley, Peter Bosch, soll künftig Cariad führen. (Bild: Bentley)

Mit einer neuen Firmenspitze und geänderten Arbeitsabläufen will VW-Chef Oliver Blume die Probleme bei der Softwarefirma Cariad in den Griff bekommen. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll Peter Bosch, der bisher im Vorstand der britischen Nobelmarke Bentley sitzt, vom 1. Juli 2023 an das Softwareunternehmen leiten. Neben dem bisherigen Cariad-Chef Dirk Hilgenberg sollen auch die Vorstandsmitglieder Lynn Longo (Technik) und Thomas Sedran (Finanzen) ihre Posten räumen. Nur Personalchef Rainer Zugehör solle bleiben.

Nach Angaben des Handelsblatts (Paywall) sollen zwei Techniker zeitnah in das Führungsgremium berufen werden. Dem Manager-Magazin (Paywall) wird einer davon Thomas Günther sein, der 2021 von Porsche zu Cariad gekommen war. Am 8. Mai 2023 wolle der Aufsichtsrat von Cariad die Veränderungen beschließen.

Für den bisherigen Produktionsvorstand Bosch spreche Konzerninsidern zufolge, dass er bereits federführend an der künftigen Aufstellung von Cariad mitgewirkt habe. Ebenfalls habe er bei Bentley gezeigt, dass er Veränderungsprozesse erfolgreich abschließen könne, schreibt das Handelsblatt unter Berufung auf eine Person, die mit den Vorgängen vertraut sei.

Weiterhin viele Mitarbeiter gesucht

Für den Neuanfang bei Cariad seien fünf Elemente entscheidend, sagte ein Manager dem Blatt. Neben dem Wechsel an der Firmenspitze zählten dazu eine "Restrukturierung, der Ausbau von Technologiepartnerschaften, die Abstimmung mit Konzernmarken sowie eine klare Definition, was die Softwarelösungen leisten müssen".

Die Neuordnung sei für die Cariad-Beschäftigten mit einer erheblichen Veränderung verbunden. Allerdings wolle das Unternehmen weiterhin 1.200 neue Mitarbeiter in diesem Jahr einstellen. "Wir haben aber keinen Mangel an Ressourcen, sondern ein Problem bei unseren Prozessen", zitiert das Blatt einen Manager. Weltweit beschäftige Cariad derzeit etwa 6.000 Mitarbeiter. Die China-Einheit des Unternehmens solle von 900 auf 1.200 Mitarbeiter wachsen.

Weiter wird berichtet, dass die Softwarearchitektur 1.2, die der Audi Q6 E-Tron und der Porsche E-Macan benötigen, bis zum Ende dieses Jahres einsatzbereit sein solle. Das sei erforderlich, damit die ursprünglich für 2022 geplante Produktion im Jahr 2024 starten könne. "Eine weitere Verschiebung wird es Stand heute nicht geben", hieß es.

Bei der Einheitssoftware 2.0 solle bis zum Jahresende definiert werden, was das System letztlich leisten müsse. Als Releasejahr werde nach jüngsten Angaben mit 2028 gerechnet.

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