VPN-Technik: Wireguard in Hauptzweig des Linux-Kernels eingepflegt
Nach mehreren Jahren Arbeit und vielen Diskussionen ist die freie VPN-Technik Wireguard nun endgültig im Hauptzweig des Linux-Kernels gelandet. Die stabile Veröffentlichung mit dem kommenden Linux 5.6 gilt damit als sicher.

Linux-Gründer und Chef-Entwickler Linus Torvalds hat den Entwicklungszweig Net-Next in seinen Hauptzweig der Kernel-Entwicklung aufgenommen und damit auch den Netzwerk-Code für die neue VPN-Technik Wireguard. Diese wird somit erstmals als Teil einer stabilen Kernel-Version mit dem kommenden Linux 5.6 Anfang April erscheinen.
Wireguard wurde durch dessen Initiator und Hauptentwickler Jason Donenfeld erstmals im vergangenen Sommer zur Aufnahme in den Hauptzweig vorgeschlagen. Der wohl größte Vorteil der Technik im Vergleich zu bisherigen Lösungen besteht vor allem in der extrem geringen Anzahl an Codezeilen der Technik. So umfasst der nun aufgenommene Netzwerk-Code selbst nur rund 7.000 Zeilen Code. Die bisher zur Verfügung stehenden Alternativen wie OpenVPN oder auch IPSec umfassen dagegen mehrere Hunderttausend Zeilen Code.
Eine der grundlegenden Ideen von Wireguard ist zudem, die Technik als normale Netzwerkschnittstelle des Systems bereitzustellen. Sämtliche Werkzeuge, die bisher etwa Schnittstellen wie eth0 und wlan0 verwalten, können so theoretisch auch sehr einfach die Wireguard-Schnittstelle wg0 verwalten. Vor allem diese Einfachheit bescherte dem Projekt schnell viele Unterstützer, darunter auch Linus Torvalds selbst.
Die von Wireguard-Entwickler Donenfeld zunächst vorgeschlagene Implementierung der Technik sorgte aber für teils heftige Kritik der Kernel-Entwickler. Das lag vor allem am Umgang mit kryptographischen Routinen. Letztlich haben die Kernel-Entwickler aber die eigene Krypto-API angepasst, um einen Unterbau für Wireguard bereitstellen zu können. Darauf basiert der nun aufgenommene Netzwerk-Code.
Die Weiterentwicklung von Wireguard wird laut Donenfeld damit künftig auf dem Hauptzweig des Linux-Kernels basieren und dessen Rhythmus folgen. Die bisher regelmäßig veröffentlichten Snapshots des Codes sollen damit langfristig abgelöst werden.
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