Wettbewerb: Apple soll Mitarbeiter mit Tech-Wissen abwerben

Apple soll kleineren Unternehmen Technologie-Kooperationen anbieten, sich später aber zurückziehen – um später ein eigenes Produkt anzubieten.

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Apple soll unter anderem an Technologie für die Apple Watch Interesse gezeigt haben.
Apple soll unter anderem an Technologie für die Apple Watch Interesse gezeigt haben. (Bild: Reuters)

Apple wird in einem Bericht vorgeworfen, dass das Unternehmen technisches Wissen kleinerer Konkurrenten für die Entwicklung eigener Produkte verwende. Wie das Wall Street Journal (WSJ) schreibt, soll Apple dabei auch nicht davor zurückschrecken, Mitarbeiter abzuwerben, die über nützliches Wissen verfügen.

Das WSJ führte als ein Beispiel das Unternehmen Masimo an. Deren CEO Joe Kiani berichtete, dass Apple sich 2013 an seine Firma gewandt habe, um die dort entwickelten Technologien für eigene Produkte zu verwenden. Masimo ist ein Hersteller elektronischer Geräte im Medizinbereich und stellte 2013 ein Wearable mit Blutsauerstoffmessfunktion vor.

Jetzt sagte Kiani, dass Apples Interesse in ein Unternehmen ein "Todeskuss" sei: "Erst ist man sehr aufgeregt. Dann realisiert man, dass der langfristige Plan darin besteht, alles zu übernehmen und es selbst zu machen."

Apple warb Mitarbeiter ab

Apple warb 2013 zunächst Masimos Chief Medical Officer Michael O'Reilly ab – der Manager erhielt das doppelte Gehalt und Millionen an Aktienanteilen. Apple soll Kiani zunächst versichert haben, er müsse sich wegen der Einstellung keine Sorgen machen. 2014 stellte Apple einen ehemaligen Masimo-Mitarbeiter ein, der bei einem Tochterunternehmen als Chief Technical Officer arbeitete. Insgesamt soll Apple 30 Angestellte von Masimo eingestellt haben.

Masimo verklagte 2020 Apple, weil das Unternehmen durch die Einstellungen Zugang zu firmeninternen Informationen erhalten habe. Die Apple Watch erhielt mittlerweile eine Blutsauerstoffmessfunktion. Außerdem klagte Masimo wegen Patentrechtsverletzung und bekam zunächst Recht. Apple soll in der Vergangenheit aber immer wieder für eine Annullierung von Patenten gesorgt haben.

Auch das Unternehmen Alivecor berichtete von unschönen Erfahrungen mit Apple. 2016 stellte der Hersteller ein Uhrenarmband-Zubehörteil für die Apple Watch vor, mit dem sich ein EKG aufzeichnen lässt. Alivecor-Gründer David Albert wurde anschließend nach Cupertino eingeladen, Apple soll an einer Zusammenarbeit interessiert gewesen sein. 2018 stellte Apple die Watch 4 mit EKG-Funktion vor und soll das Betriebssystem der Smartwatch so verändert haben, dass das Alivecor-Gerät nicht mehr funktionierte.

Apple widersprach den Vorwürfen im Bericht des WSJ. Apple stehle keine Technologie und respektiere Patente anderer Unternehmen.

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