Spionage: Chinesischer Ballon konnte laut USA Kommunikation abhören

China spioniert mit Ballons Berichten zufolge mehr als 40 Länder aus. Laut US-Außenministerium gehörte auch der über den USA abgeschossene Ballon dazu.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Das FBI bei der Untersuchung der Überreste des abgeschossenen chinesischen Ballons
Das FBI bei der Untersuchung der Überreste des abgeschossenen chinesischen Ballons (Bild: FBI via REUTERS)

China hat US-Medienberichten zufolge mit einer Flotte von Spionageballons mehr als 40 Länder auf fünf Kontinenten ins Visier genommen. Das meldeten mehrere US-Medien, darunter die New York Times und die Washington Post, am 9. Februar 2023 unter Berufung auf einen hochrangigen Mitarbeiter des Außenministeriums in Washington.

Der vor der US-Küste abgeschossene chinesische Ballon habe über "mehrere Antennen" verfügt in einer Anordnung, die China wahrscheinlich in die Lage versetzt habe, "Kommunikation zu sammeln und zu lokalisieren", hieß es weiter. Die USA hätten mit Hilfe von Aufklärungsflugzeugen hochauflösende Bilder gemacht, um die Fähigkeiten des Ballons zu bestimmen.

Die Ausrüstung des Ballons habe "eindeutig der nachrichtendienstlichen Überwachung" gedient und stimme nicht mit der Ausrüstung von Wetterballons überein. China hatte nach einigem Zögern die chinesische Herkunft des Ballons zugegeben, allerdings behauptet, dass es sich um einen Wetterballon handle.

US-chinesische Beziehungen werden strapaziert

Das Auftauchen eines gewaltigen chinesischen Beobachtungsballons über US-Territorium hatte die ohnehin belasteten Beziehungen beider Länder weiter verschlechtert. Das US-Militär hatte den Ballon am 4. Februar 2023 vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen.

Die US-Regierung wirft China vor, es habe Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Die chinesische Regierung hingegen behauptet, der angebliche Wetterballon sei vom Kurs abgekommen und der Abschuss sei eine "Überreaktion".

Angesichts des Streits hatte US-Außenminister Antony Blinken kurzfristig eine Reise nach Peking abgesagt. Blinken hatte bereits am 8. Februar 2023 erklärt, der abgeschossene chinesische Ballon sei Teil eines umfangreichen Überwachungsprogramms. "Die Vereinigten Staaten waren nicht das einzige Ziel dieses breit angelegten Programms, das die Souveränität von Ländern auf fünf Kontinenten verletzt hat." Die USA hätten dazu mit Dutzenden Ländern Informationen ausgetauscht.

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Lachser 18. Feb 2023 / Themenstart

Jeder spioniert jeden aus, zumindest sofern er kann. Einverstanden. Aber warum ist es...

M.P. 13. Feb 2023 / Themenstart

SUV sind ja auch PKWs ;-) Es ist ja durchaus möglich, dass man einen größeren...

masel99 12. Feb 2023 / Themenstart

Deshalb fragte ich ja nach Quellen. Nicht unbedingt. Da gibts ja duchaus die Aussagen...

rumme 11. Feb 2023 / Themenstart

Zumindest scheint jetzt die Devise zu heißen: Erst schießen, dann fragen. Willkommen...

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