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Vorstandsverjüngung: Jörg Burzer wird neuer Entwicklungschef von Mercedes

Der bisherige Produktionsvorstand von Mercedes löst CTO Markus Schäfer ab. Den Posten von Burzer übernimmt AMG-Chef Schiebe.
/ Friedhelm Greis
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Jörg Bürzer wird neuer Entwicklungschef von Mercedes-Benz. (Bild: Mercedes-Benz)
Jörg Bürzer wird neuer Entwicklungschef von Mercedes-Benz. Bild: Mercedes-Benz

Der Autohersteller Mercedes-Benz will mit einer "gezielten Verjüngung" seines Vorstands die Transformation des Unternehmens beschleunigen. Dazu werde der bisherige Produktionsvorstand Jörg Burzer zum 1. Dezember 2025 den Posten von Entwicklungsvorstand Markus Schäfer übernehmen, teilte Mercedes-Benz am 24. September 2025 mit(öffnet im neuen Fenster) . Die Funktion Burzers übernehme dann der bisherige AMG-Chef Michael Schiebe.

Die Ablösung Schäfers war erwartet worden, da der Vertrag des 60-Jährigen Ende Mai 2026 ausläuft. Ab dem Alter von 60 Jahren werden Vorstandsposten bei Mercedes nur noch für jeweils ein Jahr verlängert. Der Aufsichtsrat entschied sich nun dazu, den Vorstandswechsel früher zu vollziehen.

Medienberichten zufolge war Schiebe schon als neuer Entwicklungschef im Gespräch. Doch der mehrjährige Stabschef von Vorstandschef Ola Kallänius soll nun die Produktion des Autoherstellers verantworten. Den Posten als CEO der Mercedes-AMG GmbH und als Chef der Top End Vehicle (TEV) Group hatte der 42-Jährige erst im März 2023 übernommen. Schiebe steuert künftig das globale Produktionsnetzwerk mit mehr als 30 Standorten für Fahrzeuge, Antriebe und Batterien sowie die weltweiten Logistikprozesse.

Der promovierte Diplom-Ingenieur Burzer arbeitet seit 1999 bei dem Autohersteller. "Seine beeindruckende Umsetzungsstärke und seine Fähigkeit, technologische Entwicklungen mit industrieller Realisierung zu verbinden, machen ihn zur idealen Wahl für die Leitung und Weiterentwicklung von Entwicklung und Einkauf" , schreibt Mercedes. Mit seinen 55 Jahren ist Burzer allerdings nicht wesentlich jünger als Schäfer.

In Schäfers Amtszeit fiel die Entwicklung der aktuellen Elektroplattformen von Mercedes-Benz. Zwar sind Modelle wie der EQS und der EQE ( Praxistest ) technisch gute Elektroautos mit hoher Reichweite, doch mit dem auf Aerodynamik getrimmten Design trafen die Stuttgarter nicht den Geschmack der Kunden. Das galt wohl auch für den Innenraum mit dem riesigen Hyperscreen und den kapazitiven Bedienfeldern.

Der neue CLA auf der Plattform MMA und der neue GLC auf der MB.EA-Plattform sollen nun eine Trendwende einläuten. Dabei setzt Mercedes auf traditionelle Modellnamen und klassisches Mercedes-Design. Mit dem AMG GT XX zeigte der Hersteller vor kurzem einen seriennahen Hochleistungsantrieb mit Axialflussmotoren und direktgekühlten Batteriezellen , die mit 1.000 Kilowatt geladen werden können.

In einem Gespräch auf der IAA 2025 in München sagte Schäfer , dass Mercedes-Benz bei der technischen Entwicklung den Fokus vor allem auf das automatisierte Fahren legen wolle. "Ich gehe stark davon aus, das ist auch meine und unsere Vision, dass das automatisierte Fahren rasant weitergehen wird" , sagte Schäfer. Er erwarte, dass Fahrzeuge mit Level 3 auch im urbanen Bereich schon vor 2030 auf den Markt kommen werden.

Die Umsetzung dieser Vision liegt nun in den Händen von Burzer. Ob er diese Ansicht in vollem Umfang teilt, ist derzeit allerdings unklar.


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