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Satelliteninternet: Telekom sieht Starlink skeptisch

Die Telekom -Vorständin Claudia Nemat begründet ihre Ablehnung von Starlink mit ökologischen Aspekten.
/ Achim Sawall
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Telekom-Vorständin Claudia Nemat (Bild: Deutsche Telekom)
Telekom-Vorständin Claudia Nemat Bild: Deutsche Telekom

Die Telekom-Vorständin Claudia Nemat sieht Satelliteninternet wie von Starlink skeptisch, auch aus ökologischer Sicht. Das sagte die Managerin im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Deshalb habe die Telekom nicht vor, selbst Satelliten ins All zu schicken. "Gar nicht erwähnen möchte ich den Weltraummüll, den Tausende von Leuchtkörpern im All hinterlassen."

Starlink hatte angekündigt, insgesamt 12.000 Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen, was etwa 10 Milliarden US-Dollar kosten werde. Das European Aviation Network (EAN) der Telekom kann für Onboard-Internet in Flugzeugen genutzt werden. Doch EAN ist kein reines bodengestütztes Netzwerk , mit S-Band-Satelliten werden nicht nur mögliche Lücken geschlossen, sondern mit LTE. Satellit und LTE sind immer verbunden. LTE wird nur dann dazu geschaltet, wenn hoher Datenbedarf besteht.

Internet-Traffic wächst um 25 Prozent Jahr für Jahr

Durch Streaming, Online-Partys und Videokonferenzen steigt der Strom-Verbrauch massiv. "Der Internet-Traffic wächst um 25 Prozent Jahr für Jahr, auch ohne Corona" , sagte Nemat. Das stelle die Telekom vor eine enorme Herausforderung: "Um unseren Energieverbrauch konstant zu halten, verdoppeln wir die Effizienz in den nächsten drei Jahren." Glasfaser sei da das "Nonplusultra" . Auf den hohen Energieverbrauch des Vectorings der Telekom ging Nemat nicht ein.

Die Telekom-Managerin sprach sich auch dafür aus, die Interessen der jüngeren Generation besser zu berücksichtigen. Das gelte für die "digitale Ausstattung der Schulen" wie für die Frage, "wie radikal wir uns dem Klimawandel entgegenstellen." Dabei sieht Nemat jeden Einzelnen gefordert. "Meine Familie und ich denken über unseren Fleischkonsum und den Umgang mit Konsum ganz generell nach." Auch plädierte sie für den Verzicht auf "unnötige Ein-Tages-Trips" . In vielen Fällen sei die Online-Konferenz die bessere, weil energiesparendere Wahl.


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