Ein Dieb muss kein Mörder sein
Ansonsten erkennen wir im neuen Thief vor allem viel vom alten Thief wieder. Im Schatten fühlt sich Garrett am wohlsten und bleibt unentdeckt, was durch die dunkle Färbung einer Kugel am unteren linken Bildschirmrand veranschaulicht wird. Tritt der Dieb ins Licht oder ist zu laut, hellt sich die Kugel auf. Als weiterer Indikator für die Sichtbarkeit des Spielers bildet sich eine immer dichter werdende Nebelvignette im Sichtfeld, sobald NPC-Figuren Verdacht schöpfen.
Mit altbewährten Wasser- oder Trockeneispfeilen löscht Garrett Fackeln und Kerzen, sein Schlagstock schickt Wachmänner hinterrücks ins Reich der Träume. Normale Kämpfe mit Schwertern und anderen Nahkampfwaffen soll es ebenfalls geben, die Entwickler versprechen aber, den Actionanteil von Thief möglichst gering zu halten. Einfachere Schwierigkeitsstufen bedeuten also nicht, dass sich der Spieler von Mission zu Mission schlachten kann. Worauf genau sich der gewählte Herausforderungsgrad auswirkt, ist momentan noch nicht entschieden. Fest steht nur: Garrett ist kein Mörder und das Spiel wird darauf ausgerichtet, dass Kämpfe keine gleichwertige Option zum Schleichen sind.
Spannung kam im Bordell-Level der Gameplay-Demo auch ohne lautes Waffenklirren auf. Etwa in einer Szene, in der Garrett das private Zimmer des in Schminke und Frauenkleidern herumstolzierenden Etablissementbesitzers durchsucht. Der kehrt nämlich gerade in dem Moment in seine Gemächer zurück, als Garrett sein Notizbuch studiert und eigentlich noch gerne eine große Truhe geplündert hätte. Schnell versteckt er sich hinter dem Schreibtisch des Besitzers, lauscht dem Gespräch mit einer Kurtisane und wartet, bis er wieder alleine ist. Seine Fokuskräfte verraten, dass sich hinter einem Bücherregal ein nützlicher Geheimweg befindet. Zuvor musste unser Dieb noch geduckt an allen Gästen vorbei von Deckung zu Deckung huschen, was er auf Knopfdruck mit flinken Schritten vollautomatisch macht.
Im Gegensatz zu spontan entwendeten Geldbeuteln und anderen Wertgegenständen gibt das eigentliche Ziel unseres Einbruchs, ein prunkvolles Medaillon, erste Hinweise auf die mögliche Rolle von Magie in der neuen Welt von Thief. Der Schmuck entpuppt sich bei näherer Betrachtung als mechanisches Puzzlespiel. Mit seiner Fokussicht entdeckt Garrett in unterschiedlichen Kellerräumen des Bordells Runen, die denen auf dem just ergatterten Artefakt gleichen. Nach etwas Kombinationsarbeit kann er dessen Drehscheiben in die richtige Stellung bringen und löst ein buntes Zauberfeuerwerk in seinen Händen aus.
Wie es der Zufall so will, entdeckt der ehemalige Besitzer genau in diesem Moment, dass sein Medaillon entwendet wurde. Nun ist das gesamte Wachpersonal alarmiert und Garrett muss für Ablenkung sorgen. Wie gut, dass er auf seinem Weg ins Chefzimmer ein interessantes Gespräch mitgehört hat. Um die Besucher zahlfreudiger zu machen, reichern die Freudendamen die Luft im Ventilationssystem des Bordells mit Opium an. Garrett sorgt am Dampfkessel für eine Überdosis und nutzt die allgemeine Verwirrung, um aus dem Gebäude zu fliehen, noch bevor er selbst von den Dämpfen benebelt wird. In einer Zwischensequenz wird das Level mit dem gewagten Sprung von einer tiefen Klippe abgeschlossen. Kletterklaue sei Dank, geschieht Garrett natürlich nichts und der Raubzug ist geglückt.
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Magie im Fokus | Durch die Nacht mit Garrett |
Ist mitunter einfach nicht simpel. Irgendwas zu stürmen und alles nieder zu mähen ist oft...
Es ist doch vollkommen egal, wie das Kampfsystem in einem Spiel funktioniert, bei dem...
Viel schlimmer als das finde ich, das es eine "Instinkt"-Funktion geben wird. Das wird...
Sehe ich ähnlich.