Vorschau: Die zwei Wege des Krieges in Assassin's Creed Shadows
Von hinten an Gegner heranschleichen oder kräftig mit der Keule in die Meute hauen, Türen umgehen oder sie eintreten: In Assassin's Creed Shadows sollen wir uns in vielen Missionen entscheiden, ob wir leise wie ein Kätzchen oder lautstark wie ein Elefant unsere Aufträge im Japan des späten 16. Jahrhunderts absolvieren.
Auf dem Summer Game Fest 2024 hat Ubisoft erstmals ausführlich gezeigt, wie die Hauptfiguren vorgehen: Die Shinobi Naoe ist Meisterin des lautlosen Mordens, der Samurai Yasuke steht für robust-brachiales Vorgehen.
Selbst spielen konnten wir die vorgeführte Version nicht, dafür haben wir eine gut 45 Minuten lange Präsentation einer tatsächlich lauffähigen Version mit Erklärungen gesehen.
Ein wichtiger Moment: Vor einem typischen Assassin's-Creed-Mordauftrag hat das Programm die beiden Figuren nebeneinander gezeigt. Per Pfeil konnte man dann auswählen, welcher Held den Auftrag absolviert.
Im freien Spiel soll man ähnlich wie in GTA 5 zum anderen Charakter springen können. In einigen Aufträgen sowie in den bekannten roten Gefahrenzonen ist das nicht möglich.
Ubisoft hat uns zuerst mit Naoe gezeigt, wie der Einbruch in Schloss Fukuchiyama ablauft, an dessen Ende Lord Hayashi sterben muss. Naoe geht vorsichtig vor, sie schleicht auf Mauern und springt - teils mit Salto - von Vorsprung zu Vorsprung. Sie kann sich im Gras verstecken und bei Angriffen zur Seite rollen.
Bambusrohr als Schnorchel
Gegner schaltet sie von hinten aus, teils mit einem Schnitt an der Kehle - Shadows kam uns deutlich brutaler vor als die letzten Assassin's Creed. Verschlossene Türen sind für sie kein Problem: Sie sieht sich in klassischer Serienmanier einfach daneben an einer Mauer hoch oder verwendet dazu ihren Enterhaken.
Um in die Nähe von Lord Hayashi zu gelangen, taucht sie durch einen Tümpel - und atmet dabei durch ein Bambusrohr, bis sie zuschlagen kann und den Auftrag so erledigt.
Es geht wirklich nicht zimperlich zu
Mit dem dick gepanzerten und schwer bewaffneten Samurai Yasuke läuft die Sache sehr anders ab: Der Krieger geht schnurstracks auf Schlosswachen zu und erschlägt sie mit dem Streitkolben - dabei fliegt auch der ein oder andere Kopf durchs Gelände.
Türen werden einfach eingetreten, Yasuke kann wegen seiner Rüstung nur notdürftig ein bisschen klettern. Besondere Finessen bei der Attacke auf Hayashi kennt Yasuke nicht, er greift einfach an.
Neben dem Streitkolben hat der Samurai auch ein Katana, mit dem er Gegner immer wieder durchbohrt und sie dann in die Höhe hebt - auch hier geht es wirklich nicht zimperlich zu.
Neben den Missionen konnten wir auch einen etwas allgemeineren Blick auf Shadows werfen. Die Welt sieht sehr stimmig aus, es gibt typisch japanisch anmutende Umgebungen mit Wäldern voller Kirschblüten, Shinto-Schreinen und Ähnlichem.
Das Ganze wirkt nicht so traumhaft wie Ghost of Tsushima, sondern - trotz gewisser künstlerischer Zuspitzungen - etwas realistischer.
Es gibt schöne Dörfer, Reisfelder, Berge und Täler. Nett: Wenn Samurai Yasuke einen Ort betritt, geht die Bevölkerung ehrfurchtsvoll zur Seite und verbeugt sich; bei Naoe passiert das nicht.
Veröffentlichung für November geplant
Die Grafik auf Basis der Anvil-Engine hat zumindest in den gezeigten Umgebungen sehr viel aufwendiger gewirkt. Was wir noch nicht so richtig gesehen haben, sind die unterschiedlichen Tageszeiten sowie der dynamische Wechsel von Tag zu Nacht.
Die Veröffentlichung von Assassin's Creed Shadows ist für den 15. November 2024 auf Playstation 5, Xbox Series X/S, Windows-PC (Steam, Ubisoft Store und Epic Games Store) sowie für MacOS für Rechner mit Apple Silicon (Mac App Store) geplant. Abonnenten von Ubisoft+ sowie Käufer von Spezialeditionen können drei Tage früher loslegen.