Vorbereitung auf Schlafmodus: Die Corona-Warn-App warnt nicht mehr
Nach fast drei Jahren verliert die Corona-Warn-App ihre ursprünglich wichtigste Funktion. Die Regierung prüft bereits andere Einsatzmöglichkeiten.

Es sieht derzeit nicht danach aus, als würde diese Bundestagspetition noch ein Erfolg werden: Gerade einmal 500 Bürger haben bislang dafür gestimmt, dass die Corona-Warn-App (CWA) in den kommenden Wochen nicht eingestellt, sondern weiterhin betrieben und weiterentwickelt wird. Doch fast drei Jahre nach ihrem Start im Juni 2020 verliert die App nun ihre Warnfunktion. Wie ist ihre Bilanz ausgefallen?
- Vorbereitung auf Schlafmodus: Die Corona-Warn-App warnt nicht mehr
- Mehr als 200 Millionen Euro für Telekom und SAP
Was die Corona-Warn-App tatsächlich zur Bekämpfung von Covid-19 beigetragen hat, wird sich wohl nie genau klären lassen. Dazu müsste man wissen, wie viele Infektionsketten tatsächlich durch eine Warnung in der App unterbrochen wurden. Doch von Anfang an war ohnehin klar, dass die App nur eine von vielen Maßnahmen wie das Tragen von FFP2-Masken, Impfungen, Abstandhalten, Quarantäne oder Lockdowns sein würde, um die Pandemie zu bekämpfen.
Fast 50 Millionen Downloads
Was an Zahlen fest steht: In den vergangenen drei Jahren ist die App rund 48,6 Millionen Mal heruntergeladen worden. Nach Angaben der Betreiber waren darunter etwa 27 Millionen Android- und rund 21,6 Millionen Apple-Geräte. Wichtiger ist jedoch die Zahl der aktiven Nutzer. Diese kann von den Entwicklern jedoch nur geschätzt werden.
Je nach Schätzmethode schwankte das Ergebnis erheblich. Dabei kamen die Entwickler im März 2022 zu dem Schluss: "Die Corona-Warn-App wird von einem guten Drittel (33,8 Prozent) der Bevölkerung bzw. knapp der Hälfte (46,8 Prozent) der angedachten Bevölkerung aktiv genutzt." Das entsprach damals 28,1 Millionen Menschen.
Rund 9 Millionen Personen haben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums ihre Testergebnisse geteilt. Mehr als 60 Millionen Mal seien PCR-Testergebnisse an die App übermittelt, die Resultate von Antigen-Schnelltests mehr als 180 Millionen Mal über die App an die Nutzer gesendet worden.
Viele Infektionsketten unterbrochen
Mit der Entscheidung, die Auswertung von möglichen Risikobegegnungen nur dezentral in den Endgeräten vorzunehmen, haben die Betriebssystemhersteller Google und Apple den epidemiologischen Nutzen der App stark eingeschränkt. Später konnte das Robert-Koch-Institut (RKI) über Datenspenden der Nutzer bessere Aussagen zur Wirksamkeit der Warnungen machen. In einer Analyse vom März 2022 hieß es: "Basierend auf Erkenntnissen der Datenspende lässt sich schätzen, dass pro warnender Person 19 Personen eine rote Warnung erhalten."
Damit habe die App zur Beendigung von Infektionsketten beigetragen: "Etwa jede fünfte Person, die eine rote Warnung zum Zeitpunkt der Testregistrierung (PCR) erhalten hatte, wurde positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Bei denjenigen ohne Risikomitteilung war der Anteil zum Teil wesentlich geringer." Das RKI hatte zwischenzeitlich nach Auswertung von Umfragen hochgerechnet, dass fünf Prozent aller Infektionen in Deutschland durch die App entdeckt wurden.
Auf Basis der Datenspende wurden mehr als 270 Millionen rote und grüne Warnungen registriert. Wobei die Zahlen teilweise wenig aussagekräftig sind. So wurden alleine am 24. Februar 2023 noch mehr als eine Million rote Risikowarnungen gezählt. Zu diesem Zeitpunkt dürften die Warnungen jedoch noch kaum eine Rolle gespielt haben, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. So war die Quarantänepflicht in manchen Bundesländern schon Mitte November 2022 entfallen.
Kein Rätselraten gibt es jedoch über die Kosten der App.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Mehr als 200 Millionen Euro für Telekom und SAP |
- 1
- 2
Und Zugangskontrollen. Bin froh, dass Luca & co vorbei ist. Die App dient effektiv zur...
Ist ja auch nicht die USA wo der Präsident noch selber programmiert!
Was soll den ein Schlafmodus sein? Was sich sinnvoll fände, wär ein kleiner...
Wird doch an anderen Möglichkeiten gedacht! Also was denkst du ... natürlich!
Kommentieren